Itzehoer Aktien Club

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Alle Monatskommentare aus dem Jahr 2015:

29.12.2015 Rückblick 2015: „Hätte man…“
30.11.2015 Aktien in Theorie und Praxis
30.10.2015 Gruseliges Sparverhalten
29.09.2015 Volksaktie auf Crash-Kurs
31.08.2015 Sommerschlussverkauf
31.07.2015 Börsen-Tai-Chi
30.06.2015 Zeit ist Geld ?
29.05.2015 Dividenden-Regen
28.04.2015 Volk, wach auf !
31.03.2015 DAX „XXL“
26.02.2015 Grexit
30.01.2015 Draghis Droge

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Volk, wach auf ! 28.04.2015

Snotenpressechon vor Jahrhunderten war es an der Tagesordnung: Da Herrscher und Könige schlecht mit Geld umgehen konnten, waren sie oftmals klamm. Wehrhafte Burgen, pompöse Paläste, eine starke Armee, Wohltaten für das Volk und nicht zuletzt das eigene Leben in Saus und Braus gab es schon früher nicht zum Nulltarif. Regelmäßig nutzten die Herrschenden daher ihre Macht, um sich ihre Wünsche über die heimische Notenpresse finanzieren zu lassen. War die Schatzkammer mal wieder leer, wurde kurzerhand der Notenbankchef heranzitiert und befohlen: Er drucke mehr Geld!

Über kurz oder lang blieb das dem Volk natürlich nicht verborgen und es verlor das Vertrauen in die Werthaltigkeit des Geldes. Anfangs nur wenige Weitsichtige, nach und nach jedoch immer mehr der gemeinen Untertanen tauschten ihr Geld in alles, was Werterhalt versprach: Gold, Immobilien, Vorräte. Kurz: In gleichem Maße, wie das Vertrauen in den Geldwert und demzufolge sein Wert sank, stieg die Nachfrage nach Sachwerten – und damit deren Preise. Kommt Ihnen das irgendwie bekannt vor?

Auch in modernen Zeiten zeigt sich, dass die Regierenden regelmäßig über ihre Verhältnisse leben und horrende Staatsschulden aufgehäuft haben. Auch heutzutage ist es die Notenbank, die dieses Problem lösen soll. Anfangs, indem sie frisches Geld beschaffte, indem sie es durch Abschaffung des Zinses billig und somit auf neuen Kredit jederzeit verfügbar machte. Da das offenbar nicht ausreicht, greift man nun kurzerhand auf das Jahrhunderte alte Prinzip zurück: Man druckt sich das Geld, das einem fehlt, kurzerhand selbst.

Seit Anfang März dieses Jahres läuft die Notenpresse der EZB auf Hochtouren und spuckt Monat für Monat 60 Milliarden druckfrische Euros aus. Bis Ende nächsten Jahres sollen so mit den frisch gedruckten 1.140.000.000.000 Euro die leeren Schatzkammern der Euro-Länder gefüllt werden.

Nun raten Sie mal, wie das moderne Volk darauf reagiert? Wie schon in früheren Zeiten verlieren zuerst einige wenige Vorausschauende das Vertrauen in die Währung. Abzulesen am Verfall des Euros: Der verlor auf Sicht der letzten 12 Monate 15% an Wert gegenüber dem Schweizer Franken und sogar 22% gegenüber dem US-Dollar. Zeitgleich zum Wertverlust des Geldes setzt langsam aber sicher die Flucht in Sachwerte ein. Abzulesen an steigenden Preisen von Immobilien und Aktien, die seit geraumer Zeit immer neue Höchststände erreichen. Die Geschichte wiederholt sich also.

Bemerkenswert ist dabei: Bisher ziehen insbesondere die Ausländer ihre Schlüsse aus der europäischen Staatsfinanzierung per Notenpresse. Sie sind es, die ihre Euro-Guthaben auflösen und in Sachwerte wie Aktien umschichten. Während Amerikaner derzeit Rekordsummen in europäische Firmen investieren, sitzen deutsche Sparer auf rekordhohen aber zinslosen Sparguthaben. Spätestens beim nächsten Ski-Urlaub in Davos oder beim Sonnenbad an den Stränden Floridas werden deutsche Sparer jedoch merken, dass sie bereits deutlich ärmer geworden sind. Die Kursgewinne bei Aktien kassieren derweil die Ausländer: Fast 70% der DAX-Aktien befinden sich bereits in deren Hand. Volk, wach auf!


Mit besten Grüßen


Ihr


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