Drei gute Jahre... 27.01.2005
Bereits in unserem letzten Depotbericht aus dem Dezember berichtete ich unter dem Titel "Ungeliebte Fonds" über eine der am weitesten verbreiteten Fallen für Fondsanleger: Das herdenhafte Setzen auf die Fondssieger des Vorjahres.
Hintergrund: Die renommierte Rating-Agentur Morningstar hat ermittelt, dass die rentabelsten und damit unter Anlegern beliebtesten Fonds eines Jahres nur in den seltensten Fällen in den Folgejahren an ihren Erfolg anknüpfen können. Ganz im Gegenteil: Oft drohen hier in den Folgejahren hohe Verluste. Anstatt auf die Vorjahres-Sieger zu setzen, sei es daher deutlich lohnender, auf die unbeliebtesten Fonds des Vorjahres zu setzen, so Morningstar.
Da wir zu diesem Thema zahlreiche Anfragen erhielten, hier nun die Ergebnisse der frisch veröffentlichten Morningstar-Studie "Unloved Funds 2004" über die beliebtesten und unbeliebtesten Fonds des Vorjahres.
Zu den unter Anlegern beliebtesten Aktienfonds gehörten in 2004 demnach Fonds mit folgenden Branchen- bzw. Themenschwerpunkten:
Energie- und Rohstoffe: Der steigende Ölpreis hat viele Anleger auf den fahrenden Zug aufspringen lassen. Wie immer, wenn ein Modetrend entsteht, drohen hier jedoch in den kommenden Jahren Verluste.
Japan: Anleger setzen auf Japan als Profiteur des China-Booms. Da mittlerweile eine regelrechte Asien-Euphorie herrscht, drohen jedoch auch hier zukünftig Kursverluste.
Global anlegende Fonds: Die Studie betrachtet den US-Fondsmarkt. Gemeint sind also im Gegensatz zu "im Heimatland anlegenden Fonds", Fonds mit geringem Anteil an US-Aktien. Grund: US-Anleger fahren durch den schwachen Dollar bei ausländischen Anlagen bereits seit gut 3 Jahren hohe Währungsgewinne ein. Auch dieser Trend könnte sich jedoch bald dem Ende nähern.
Zu den im Jahre 2004 bei Anlegern unbeliebtesten Aktienfonds gehörten Fonds mit folgenden Branchen- bzw. Themenschwerpunkten:
Versorger: Aufgrund schlechter Entwicklung in den vergangenen Jahren kehrten Anleger diesen Fonds den Rücken.
Finanzen: Die Befürchtung vor negativen Auswirkungen eines drohenden Zinsanstiegs veranlasste Anleger hier zum Ausstieg.
Technologie: Enttäuscht von den großen Verlusten der Vorjahre trennten Anleger sich von diesen Fonds. Überraschend: Technologieaktien zählen erstmalig seit 1993 zu den unbeliebtesten Fonds.
Laut Morningstar beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass die unbeliebtesten Fonds des Jahres 2004 in den kommenden 3 Jahren besser abschneiden als die Anlegerlieblinge stolze 90%. Versorger-, Finanz- und Technologieaktien sind demnach weit aussichtsreicher als Rohstoff-, Asien- und Nicht-US-Aktien.
Fazit
Die Morningstar-Studie bestätigt, was waschechte Langfristinvestoren schon lange wissen: Die Masse der Anleger liegt grundsätzlich falsch, wenn es darum geht, auf den richtigen Börsentrend zu setzen. Wir im IAC versuchen dies daher erst gar nicht, sondern setzen konsequent auf Qualitätsaktien.
Trotzdem: Glaubt man der Morningstar-Studie, stehen die Chancen auf eine deutlich überdurchschnittliche Rendite im Gemeinschaftsdepot in den kommenden 3 Jahren sehr gut. Mit einem Anteil von 44% in Versorger-, Finanz- und Technologieaktien besteht nämlich ein großer Teil unseres Depots aus den für die kommenden 3 Jahre aussichtsreichsten Aktien. Rohstoff-, Japan- und Nicht-US-Aktien, wie sie in den vergangenen Monaten beliebt und damit für die Zukunft nur wenig aussichtsreich sind, machen hingegen in unserem Depot nur einen verhältnismäßig geringen Anteil aus. Laut Morningstar sollten uns damit 3 gute Jahre bevorstehen.
zur Morningstar-Studie (engl.)
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