Itzehoer Aktien Club

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Alle Monatskommentare aus dem Jahr 2005:

29.12.2005 Der Hätte-Mann
27.11.2005 Börsenprognose 2006
25.10.2005 Modetrend BRIC
27.09.2005 Aktuelle Börsen-Verfassung
29.08.2005 Öl-Spekulation
27.07.2005 Stop-Loss: Reiseversicherung für Ihr Depot ?
17.06.2005 Überholspur
30.05.2005 Gewinnmitnahme ?
28.04.2005 Sell in May...
29.03.2005 Hedgefonds pleite
12.02.2005 Raus aus Renten !
27.01.2005 Drei gute Jahre...

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Überholspur 17.06.2005

Montag beginnen die Sommerferien in Schleswig-Holstein. Wenige Tage später auch in Hamburg. Kilometerlange Blechlawinen auf den Autobahnen Richtung Süden werden auch diesmal den Start in den Urlaub zu einer harten Geduldsprobe machen.

Da wäre es doch gelacht, könnte man sein eigenes Vorankommen nicht durch geschicktes Spurwechseln etwas beschleunigen. Soweit die Theorie. Die Praxis hingegen sieht meist anders aus: Genervt, dass es in der Nachbarspur links schon seit geraumer Zeit schneller voran geht, beschließt man den Spurwechsel. Kaum vollzogen, zieht dann plötzlich der rote Ascona, der eben noch hinter einem war, rechterhand vorbei. Nix wie zurück also auf die rechte Spur. Und schon beginnt das Spiel von vorn. Am Ende hat man von den riskanten Spurwechseln meist nur eines: hohen Blutdruck.

Ganz ähnlich verhält es sich beim Investieren. Wer ständig befürchtet, den aktuellen Trend zu verpassen und sofort hektisch wird, wenn sich andere Anlagen mal für ein, zwei Jahre besser entwickeln als das eigene Investment, lebt auch an der Börse gefährlich. Gebracht hat´s einem am Ende - außer Transaktionskosten - meist nichts, wie ein Blick in den Rückspiegel verdeutlicht.

1999 Neuer Markt:
Wer 1999 auf die Überholspur Neuer Markt gewechselt hat, konnte für einige Monate einen Vorsprung gegenüber DAX und Co. herausfahren. Im Sommer 2000 folgte dann jedoch der Absturz und Neue Markt-Anleger fielen mit Ihren Depots meilenweit zurück.

2000 Biotech:
Nach dem Platzen der Internetblase wechselten viele Zocker dann in Biotech-Aktien. Mit Erfolg! Jedenfalls für kurze Zeit. Dann fielen auch diese Papiere weit hinter die Wertentwicklung anderer Aktien zurück.

2002 Gold:
Verunsichert durch weltweite Terrorangst hatte Gold als sicherer Hafen den Renditeturbo gezündet und andere Anlageformen weit abgehängt. Wer daraufhin von anderen Aktien in Goldaktien wechselte, hatte ebenfalls nur kurz Grund zur Freude: Während die Börse in 2004 allgemein stieg, verloren Goldaktien 14 %.

2003 China:
Aufgrund des hohen Wirtschaftswachstums hofften viele Anleger, zukünftig mit chinesischen Aktien schneller voran zu kommen. In 2004 jedoch legten China-Aktien eine Vollbremsung hin: - 32 %.

2004 Euro:
Genervt vom seit 2 Jahren anhaltenden Stop-and-go bei US-Aktien durch den schwachen Dollar wechselten zahlreiche Anleger 2004 in Euro-Papiere. Seit Anfang 2005 ziehen nun jedoch US-Aktien mit Rückenwind vom Dollar wieder an Euro-Papieren vorbei.

2005 Rohstoffe:
Auch aktuell kribbelt es wieder vielen Anlegern in den Fingern: Soll man jetzt auf den Rohstoff-Zug aufspringen? Wer die Vergangenheit kennt, ahnt die Antwort bereits. Das Ende bleibt jedoch abzuwarten...

Fazit:
Ob im Straßenverkehr oder an der Börse: Ein ständiger Spurwechsel aus Angst, woanders könnte es besser laufen, bringt auf Dauer nichts. Wer hier nicht lernt, Gelassenheit an den Tag zu legen und auch mal ruhig zuzusehen, wenn andere vorübergehend an einem selbst vorbeiziehen, geht langfristig ein hohes Risiko ein. Im Straßenverkehr, in einen Unfall verwickelt zu werden. An der Börse, sein Geld durch hohe Transaktionskosten zu verlieren.

In diesem Sinne: Kommen Sie gut in den Sommerurlaub !


Mit besten Grüßen


Ihr


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