Erwähnt haben wir Novo Nordisk schon einige Male. Meistens in Zusammenhang mit Diabetes oder Fettleibigkeit, schließlich sind die Dänen unangefochtener Marktführer bei Insulinen. Nun will sich der Konzern breiter aufstellen und zusätzliches Wachstum für die Zukunft sichern. Fündig geworden ist man in den Bereichen Bluterkrankungen sowie Onkologie. Für rund 1,1 Milliarden Dollar plant Novo Nordisk die Übernahme der Biotech-Gesellschaft Forma Therapeutics. Im Vergleich zum Vortagsschluss entspricht das einem Aufpreis von ca. 50 Prozent. Ein stolzer Preis. Aber was kann das Unternehmen? Forma Therapeutics konzentriert sich auf Therapien für seltene Bluterkrankungen, insbesondere Erkrankungen der Sichelzellen. Unter der Erbkrankheit, die die roten Blutkörperchen angreift, leiden weltweit etwa 17 Millionen Menschen. In der Erprobung ist ein Mittel, das bei Anämie eingesetzt wird und auf die Gesundung gerade dieser Zellen abzielt. Etavopivat ist der Name des Präparats. Einige Prognosen gehen davon aus, dass das Präparat auch bei Patienten mit transfusionsabhängiger Sichelzellkrankheit und einer anderen vererbten Blutkrankheit namens Thalassämie zum Einsatz kommen könnte.
Fazit: Wie gut es bei Novo Nordisk im Kerngeschäft seit Jahren läuft, sieht man daran, dass die Dänen die Übernahme aus den Finanzreserven bezahlen. Es braucht also keine Kredite, der Jahresgewinn wird nicht belastet. Novo Nordisk sichert sich eine aussichtsreiche Pipeline, falls nicht ein anderer Bieter mit einem potenziell höheren Gebot die Übernahmepläne durchkreuzt. Der Übernahmepreis ist sicherlich kein Schnäppchen, bei Erfolg von Etavopivat aber mehr als gerechtfertigt.