Itzehoer Aktien Club

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150 Jahre Nestlé 30.08.2016

henri nestleDie Ferienzeit neigt sich dem Ende. Ich selbst bin gerade frisch zurück aus meinem Urlaub in der Schweiz. Das Land macht seinem Ruf als teures Pflaster alle Ehre. Schuld daran ist nicht zuletzt der seit Ausbruch der Euro-Krise stark gestiegene Schweizer Franken. Meine persönliche Spar-Strategie gegen Hotelzimmerpreise ab 200 Schweizer Franken (ca. 180 Euro) aufwärts und die Tasse Kaffee für 9 Franken (ca. 8,10 Euro): Urlaub mit dem Wohnmobil und Instant-Kaffee-Sticks zum Aufgießen. Letztere natürlich von Nescafé. Der schmeckt einem als Nestlé-Aktionär gleich doppelt gut.

Der Schweizer Konzern, den wir im IAC seit Jahren zu unseren Qualitätsunternehmen zählen, feierte im August sein 150-jähriges Firmen-Jubiläum. Da ließ ich es mir natürlich nicht nehmen, der Einladung zur Jubiläums-Party an den Nestlé-Firmensitz nach Vevey am Genfer See zu Folgen. Auf dem Programm stand neben der feierlichen Zeremonie ein Tag der offenen Tür im firmeneigenen Nestlé-Museum. Wussten Sie beispielsweise, dass der heutzutage größte Nahrungsmittel-Konzern der Welt von einem Deutschen gegründet wurde? Der Frankfurter Apotheker Henri Nestlé legte bereits 1867 den Grundstein für das Unternehmen mit der Erfindung des Kindermehls. Damals starb in Europa rund jedes vierte Neugeborene innerhalb des ersten Lebensjahres. Besonders betroffen waren Säuglinge, die nicht von der Mutter gestillt werden konnten. Mit Einführung seines Kindermehls gelang es Henri Nestlé in kurzer Zeit die Kindersterblichkeit deutlich zu senken. Bereits ein Jahr nach der Erfindung des Nestlé-Kindermehls wurde das Produkt auf allen Kontinenten vertrieben.

Auf diesen Erfolg aufbauend wuchs Nestlé in den folgenden Jahrzehnten in immer mehr Lebensmittelsparten hinein: Kondensmilch, Schokolade, Instant-Kaffee, Tiefkühlkost, Eiscreme, Wasser. Der Konzern verdient sein Geld folglich nicht mit moderner High-Tech, hoch spekulativen Geschäften oder in einer besonders zyklischen Branche, sondern mit einem menschlichen Grundbedürfnis: Essen und Trinken. Das grundsolide Geschäftsmodell gepaart mit konsequenter Globalisierung und Markenpflege machte Nestlé zu dem, was es heute ist – dem weltweit führenden Nahrungsmittelkonzern mit weltweit über 340.000 Beschäftigten. Tag für Tag werden mittlerweile über eine Milliarde Nestlé-Produkte verzehrt, von der Maggi-Tütensuppe über Nescafé- und Nesquick-Instant-Getränke, KitKat-Schokoriegel, Smarties, Schoko-Crossies, Schoeller-Eiscremes, Wagner-Pizzen bis hin zu Vittel-Mineral- oder San Pelegrino-Tafelwasser.

Die internationale Ausrichtung auf mittlerweile 197 Länder bringt Nestlé dabei nicht nur überdurchschnittliche Wachstumschancen - beispielsweise durch das hohe Bevölkerungswachstum in den Schwellenländern und die damit einhergehende steigende Nachfrage nach Nahrungsmitteln. Auch aus Gründen der Sicherheit setzt Nestlé seit je her auf Globalisierung: Schon bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges gründete der Konzern mehrere Holdinggesellschaften in Übersee und verlagerte Teile seines Managements in die USA. Damit sollte das Unternehmen im Falle einer Besatzung der Schweiz vor Enteignung und Repression geschützt werden. Auch im aktuellen Umfeld des teuren Schweizer Frankens profitiert Nestlé davon, dass seine Fabriken weltweit verteilt sind. Die Produktionskosten entstehen so größtenteils nicht in teuren Schweizer Franken.

Natürlich macht ein derart erfolgreiches Unternehmen auch seinen Aktionären reichlich Freude: Allein in den letzten 20 Jahren haben diese ihr Vermögen in Nestlé-Aktien mehr als versechsfacht. Eine Rendite von rund 10 % jährlich inklusive der Dividendenrendite von aktuell rund 3 %.

Warum ich Ihnen das alles erzähle? Nun, ein Unternehmen, das ein menschliches Grundbedürfnis befriedigt, dabei eine starke Marke bzw. ein ganzes Portfolio starker Marken besitzt, zudem global tätig und damit optimal gegen regionale Krisen und Währungsschwankungen geschützt ist und dank dieser grundsoliden Eigenschaften bereits zwei Weltkriege und viele andere Krisen überlebt hat, ist für uns im IAC das Paradebeispiel eines Qualitätsunternehmens. Besser als die Investition in ein solches Qualitätsunternehmen ist nur noch die Investition in ein ganzes Portfolio solch internationaler Qualitätsaktien wie wir im IAC es seit 1998 konsequent praktizieren. Sicherer und ertragreicher lässt sich Geld nicht anlegen. Und das nicht erst seitdem die Zinsen bei Null liegen.


Mit besten Grüßen


Ihr


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