Geld verdienen mit Aktien ? 29.09.2017
Aktien sind langfristig die rentabelste Anlageform. US-Aktien beispielsweise weisen gemessen am S&P 500-Index über die letzten 30 Jahre eine Rendite von über 10 % pro Jahr auf. Deutsche Aktien stehen dem in Nichts nach: So hat sich der Dax seit seiner Auflage in 1988 von seinem damaligen Startniveau bei 1.000 Punkten bis zum aktuellen Stand von über 12.000 Punkten mehr als verzwölffacht. Aus 100.000 Euro wurden so 1,2 Millionen. Doch Vorsicht: Nur weil Aktien eine tolle Wertentwicklung aufweisen, heißt das noch lange nicht, dass Anleger damit auch Geld verdienen. Das belegt eine Studie des US-Researchhauses Dalbar.
Die Finanzexperten aus Boston veröffentlichen seit mittlerweile über 20 Jahren Jahr für Jahr, welche Rendite der durchschnittliche Anleger mit Aktien erzielt hat und vergleichen dies mit der Rendite des Aktienmarktes. Ergebnis: die Rendite der Anleger („Investor-Return“) liegt regelmäßig deutlich unter der Rendite des Aktienmarktes („Investment-Return“).
Investment-Return vs. Investor-Return
Während die Börse selbst in den letzten 30 Jahren über 10 % pro Jahr zugelegt hat, erwirtschaftete der durchschnittliche Anleger in diesem Zeitraum gerade mal eine Rendite von 3,7 % pro Jahr. Wie kann das sein? Nun, die Dalbar-Studie berücksichtigt neben der Börsenentwicklung auch, wann die Anleger investiert haben und wann sie Geld abgezogen haben. Hierbei zeigt sich, dass der durchschnittliche Investor regelmäßig dann investiert, wenn die Kurse bereits gestiegen sind und sein Geld wieder abzieht, wenn die Kurse eingebrochen sind. Zudem schichten Anleger auch innerhalb ihres Depots oft in solche Aktien um, die bereits gut gelaufen sind und verkaufen Aktien, wenn diese einen Kurssturz hinter sich haben. Je häufiger ein Anleger derart umschichtet, desto stärker schadet er seiner Rendite. Oder anders: Der Versuch, die Börse zu „timen“ und durch Umschichtung von Verlierer- in Gewinner-Aktien der Börse ein Schnippchen zu schlagen, kommt Anleger teuer zu stehen.
Der durchschnittliche Investor ist daher bei der Anlage in Aktien selbst sein größter Feind. Diese Beobachtung machte bereits Peter Lynch, einer der erfolgreichsten Fondsmanager aller Zeiten. Lynch erzielte mit seinem Fonds, dem Fidelity Magellan, zwischen 1977 und 1990 eine Rendite von durchschnittlich 29 % pro Jahr. Der Erfolg lockte Anleger scharenweise in den Fonds und machte ihn seinerzeit zum größten Aktienfonds der Welt. Doch trotz der beeindruckenden Rendite äußerte Lynch 1990 zum Ende seiner Karriere die Vermutung, dass die meisten Anleger mit seinem Fonds einen Verlust erzielt haben. Lynch begründete diese These mit seiner Beobachtung, dass die Anleger immer dann Geld in seinen Fonds investierten, wenn der Fonds gerade gut gelaufen war und dann enttäuscht ihr Geld abzogen, wenn es mal wieder einige Monate abwärts gegangen war.
Fazit
Aktien sind langfristig die ertragreichste Anlageform. Das größte Risiko bei der Aktienanlage ist nicht die Börse, sondern der Anleger selbst. Er muss lernen, seine Emotionen Gier und Angst in den Griff zu bekommen, um sich nicht vom Herdentrieb anstecken zu lassen. Für viele leichter gesagt als getan. Die beste langfristige Investitionsplanung ist jedoch immer nur so gut, wie die Fähigkeit des Anlegers auch in stürmischen Börsenphasen daran festzuhalten.
Im IAC setzen wir auch deswegen ausschließlich auf internationale Qualitätsaktien bekannter Weltmarktführer. Zwar bieten auch solche Aktien keine Garantie, dass sie jedes Jahr steigen. Als Anleger fällt es einem aber bei einem Börseneinbruch mit Coca-Cola, McDonald’s, BMW oder Microsoft deutlich leichter, gelassen zu bleiben und seinem langfristigen Anlagehorizont treu zu bleiben. Und genau darauf kommt es an, will man an der Börse erfolgreich sein und mit Aktien gutes Geld verdienen.