Itzehoer Aktien Club

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Aktienkauf auf Rekordhoch ? 30.01.2018

dj rekordZinssparer die gehofft hatten 2018 würde sich das Zins-Umfeld endlich verbessern, wurden gleich zu Beginn des Jahres von der EZB enttäuscht: Der Leitzins bleibt bei Null Prozent und das auch noch lange über das Jahr 2018 hinaus, so EZB-Chef Mario Draghi auf der jüngsten EZB-Zinssitzung. Das neue Jahr beginnt für Zinsanleger also, wie das Alte geendet ist. Gleiches gilt für Aktionäre, allerdings mit umgekehrtem Vorzeichen: Während Sparern der Nullzins erhalten bleibt, stürmt die Börse auch 2018 weiter von Rekord zu Rekord. Allein im Januar hat der Dow Jones an 15 Tagen ein neues Rekordhoch markiert.

Kein Wunder, dass mittlerweile auch eingefleischte Sparbuch-Fans anfragen, wie genau das eigentlich funktioniert mit der Geldanlage in Aktien. Warum auch nicht, wenn man dabei schön konservativ bleibt und auf Qualitätsaktien wie Apple, BMW, McDonald`s oder Coca-Cola setzt? Immerhin handelt es sich dabei um Weltkonzerne, deren Erfolgsgeschichte seit Jahrzehnten anhält. So gesehen steht dem Aktienkauf also selbst für stockkonservative Anleger nichts im Weg. Wäre da nicht die Tatsache, dass sich die Börsenkurse derzeit auf Rekordhoch bewegen. Wer will schon teuer kaufen?

Nun, ich kann Sie beruhigen: Trotz Rekordkursen haben sich Aktien im letzten Jahr sogar verbilligt. Wie das gehen soll, fragen Sie sich? Ganz einfach: Weil die Gewinne der Firmen stärker gestiegen sind als die Kurse. Die größten 100 Unternehmen der Welt haben in 2017 einen Nettogewinn von voraussichtlich 924 Milliarden Euro eingefahren - 13 Prozent mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig stiegen die Kurse aber durchschnittlich „nur“ um neun Prozent. Dadurch wurden die Aktien gemessen am Gewinn günstiger. Es ist nun einmal eine Binsenweisheit, dass Aktien vom Wirtschaftswachstum profitieren. Und das zeigt sich aktuell weltweit so freundlich wie seit über 10 Jahren nicht mehr.

Nicht ganz ohne Nebenwirkung: Die brummende Konjunktur befeuert langsam aber sicher die Inflation. Die zog bereits im Dezember auf knapp unter 2% an. Nicht viel mag man meinen. Solange das Ersparte allerdings zinslos herumliegt, verliert es selbst bei nur 2 % Inflation in 10 Jahren knapp 20 % an Wert. Ganz anders bei Aktien. Denen spielt die anziehende Preissteigerung sogar in die Hände. Wenn Big Mac, iPhone, eine Coke und der neue 3er jeweils um 2 % teurer werden, freut das McDonald`s, Apple, Coca-Cola und BMW. Schließlich bedeuten steigende Preise für die Konzerne steigende Umsätze, steigende Gewinne und damit steigende Aktienkurse. Während die anziehende Inflation Sparer schleichend enteignet, spielt sie Aktionären in die Karten. Noch ein Grund also für den Wechsel von Zinsanlagen in Aktien - trotz Rekordhoch.

dj 1900Und wenn uns trotz aller Argumente für Aktien doch ein abruptes Ende des Börsenaufschwungs bevorsteht? Werfen wir dazu einen Blick 10 Jahre zurück: Damals, Anfang 2008, stand der Dow Jones bei rund 13.000 Punkten. Ein Anleger, der auf diesem Niveau an der Börse eingestiegen ist, musste im Verlauf des Jahres ordentlich Nerven haben. Die Investmentbank Lehman Brothers ging Pleite und stürzte die Welt in eine tiefe Rezession. Der Dow Jones halbierte sich auf rund 6.500 Punkte. Kurzfristig äußerst unerfreulich für unseren Börsen-Neuling. Heute, zehn Jahre später, notiert der Dow Jones jedoch bei rund 26.000 Punkten. Das bedeutet: Selbst der damalige Pechvogel, der zum dümmsten Moment, kurz vor dem größten Crash seit fast 100 Jahren, an der Börse eingestiegen ist, dürfte bis heute eine tolle Rendite eingefahren haben. Langfristig sind und bleiben Aktien nun einmal unschlagbar.


Mit besten Grüßen


Ihr


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