Lockdown 2.0 30.10.2020
Der Corona-Albtraum findet einfach kein Ende. Unabhängig davon, ob man Maskenpflicht, erneuten Lockdown & Co. nun als verhältnismäßig ansieht oder nicht, sind diese ein Faktum. Und sie stellen neben den betroffenen Menschen und Unternehmen auch Anleger dieses Jahr vor gehörige Herausforderungen. Erst der Horror-Blitz-Crash im März. Dann eine völlig unerwartete Kursrally, die, weil getragen von nur wenigen Tech-Aktien, an vielen Anlegern zumindest teilweise vorbeigegangen ist. Und jetzt also wieder Lockdown. Für Anleger bedeutet das alles Stress pur.
Wenn man sich dann noch anschaut, mit welch riesigen Geldmengen der Staat zur Stabilisierung der Lage um sich wirft, kann einem schon Angst und Bange werden. Kann es gut gehen, Millionen Menschen aus der Staatskasse dafür zu bezahlen, dass sie nicht zur Arbeit gehen? Und Unternehmen 75% des Umsatzes zu erstatten, wenn sie geschlossen bleiben? Wer soll das am Ende alles bezahlen?
Corona und die wirtschaftlichen Folgen
Nun, die Antwort auf dieses historisch wohl einmalige Experiment kennt nur die Zukunft. Dennoch wollen wir versuchen, die Lage für Anleger einzuordnen:
Der neuerliche Lockdown hat zwar viele überrascht und trifft einige Branchen knüppelhart. Verglichen mit dem ersten Lockdown im März dürften die gesamtwirtschaftlichen Schäden allerdings deutlich geringer ausfallen. Die Fließbänder in den Fabriken laufen diesmal weiter und die meisten Geschäfte bleiben offen. Verursachte der Lockdown im Frühjahr hierzulande noch einen Rückgang der Wirtschaftsleistung 2020 von rund 6%, so dürfte der aktuelle Lockdown lediglich rund 0,5 bis max. 1% der Wirtschaftsleistung kosten. Nicht erfreulich, aber im Verhältnis zum bereits angerichteten Schaden fast ein Tropfen auf den heißen Stein.
Klar ist auch, dass die von der Politik in den Lockdown geschickten Unternehmen und Mitarbeiter entschädigt werden müssen. Dazu bedarf es mangels Rücklagen im Staatshaushalt einer ordentlichen Portion neuer Schulden. Die wiederum werden Großteils mit der Notenpresse finanziert. Klingt nicht sonderlich nachhaltig, ist es auch nicht. Ohne staatliche Stützungsmaßnahmen jedoch würde eine Insolvenzwelle durchs Land rollen, die die eigentliche Corona-Welle weit in den Schatten stellen würde und wie sie wohl nur mit der Wirtschaftskrise 1930 vergleichbar wäre: Hunderttausende Firmen gingen Pleite, Millionen Arbeitslose säßen auf der Straße, Kredite könnten nicht zurückgezahlt werden, Banken würden fallen, Ersparnisse wären verloren. Ein Horrorszenario, dass die Politik zurecht um jeden Preis verhindern will.
Wer soll das bezahlen ?
Der Haken daran: Die Unmengen neuer Schulden und frisch gedruckten Geldes werden früher oder später zu Steuererhöhungen und Inflation führen. Nicht schön, aber besser als ein totaler Wirtschaftskollaps heute. Für Anleger bedeutet das: Eine Fortführung der Nullzins-Politik auf Jahre hinaus und eine nach überstandener Pandemie früher oder später anziehende Inflation. Schon heute steht somit fest, wer die Zeche für die Corona-Maßnahmen in den kommenden Jahren zahlen wird: Der Steuerzahler sowie Sparer in Geldwerten, sprich Zinsanlagen und Lebensversicherungen.
Wer sein Vermögen langfristig vor den Corona-Folgen schützen will, kommt daher um die Anlage in Sachwerten wie Aktien, Gold und Immobilien nicht herum. Goldbesitz allerdings wurde in historisch vergleichbaren Krisen schlicht verboten. Und Immobilien wurden steuerlich stark belastet: 1924 durch die Hauszinssteuer und 1948 durch den Lastenausgleich. Mit Aktien hingegen konnte man sein Vermögen bislang durch alle Krisen hindurch vor übermäßiger Besteuerung und Inflation schützen. Kurzfristige Schwankungen, wie wir sie Anfang des Jahres und auch jetzt in abgemilderter Form wieder erleben, sind allerdings der Preis, den Investoren für diese langfristige Sicherheit zahlen müssen.
PS: Wie geht es Ihnen in der aktuellen Situation? Machen Sie sich mehr Sorgen um Ihre Gesundheit oder um Ihr Vermögen? Und wie schützen Sie beides? Schreiben Sie mir gern ein paar Zeilen - es interessiert mich !