Inflation 30.09.2022
Wirtschaftsnobelpreisträger Milton Friedman nannte sie eine „Steuer ohne Gesetzgebung“. US-Präsident Ronald Reagan sah sie als „tödlich, wie einen Killer“. Und Charly Munger, Milliardär und seit Jahrzehnten engster Geschäftspartner von Super-Investor Warren Buffett, bezeichnete sie kürzlich als wohl größte langfristige Gefahr für die Gesellschaft überhaupt - neben einem Atomkrieg. Sie sei der „Weg zum Tod von Demokratien“. Immerhin war sie eine wesentliche Ursache für den Untergang des Römischen Reiches ebenso wie für das Abdriften Deutschlands zum Nationalsozialismus. Die Rede ist von der Inflation.
Deren Sprengkraft liegt darin, dass sie der Gesellschaft herben Wohlstandsverlust beschert. Dieser wiederum bringt harte Verteilungskämpfe. Betroffen von der Inflation ist dabei keinesfalls nur der ärmere Teil der Bevölkerung. Auch die Mittel- und Oberschicht als Leistungsträger, weil Financier des (Sozial-)Staats, leiden: Der Bäcker, der angesichts steigender Energiekosten erst kleine und letztlich keine Brötchen mehr backen kann ist ebenso in seiner Existenz gefährdet, wie der Gastronom, der sich angesichts steigender Personalkosten kein Personal mehr leisten oder der Fabrikant, der wegen steigender Rohstoffpreise nicht mehr produzieren kann.
Kein Wunder also, dass die ausufernde Inflation bei 42% der Deutschen mittlerweile auf Platz 1 ihrer größten Sorgen liegt. Mit 33% gefolgt von der Sorge vor Armut und sozialem Abstieg - unmittelbare Folgen der Inflation.
Doch wie sind wir hierhergekommen? Und wo führt uns die Inflation noch hin? Der eingangs zitierte Wirtschaftsnobelpreisträger Milton Friedman wies darauf hin, dass „Inflation stets und überall ein monetäres Phänomen“ ist. Sprich: Wenn eine Gesellschaft mehr Wünsche hat, als wirtschaftliche Kapazität, um sich diese leisten zu können, und sich diese Wünsche dann kurzerhand über Schulden und frisch gedrucktes Geld finanziert, ist der Wertverfall des Geldes nur eine Frage der Zeit.
Die aktuell explodierende Inflation – in Deutschland jetzt 10%, in den Niederlanden bereits 17% und in der Spitze bei einigen Euro-Ländern bereits über 20% - ist damit die Folge der Politik der letzten Jahre. Seit Beginn der Finanzkrise 2009 wurde die Stabilitätspolitik über Bord geworfen und die Geldschleusen weit geöffnet: Erst zur Rettung der Banken und ihrer Sparkunden, dann zur Rettung der Euro-Zone und seit 2020 zur Rettung aller vom Corona-Lockdown Betroffenen. Höchste Zeit zum Umdenken und zur Rückkehr zu solider und nachhaltiger (Geld-)Politik möchte man meinen.
Doch stattdessen dreht sich die Spirale neuer Wünsche immer schneller. Schließlich müssen aktuell alle von der Energiekrise Betroffenen ebenso gerettet werden, wie das Klima. Und dann gilt es natürlich noch, die Bundeswehr mit 100 Milliarden in einsatzfähigen Zustand zu versetzen und alle von der selbst erzeugten Inflation Geplagten mit milliardenschweren Entlastungspaketen zu besänftigen. Dumm nur, dass man den Inflations-Geist, den man eigentlich bekämpfen will, damit erst richtig aus der Flasche läßt. Der jüngste Anstieg der Erzeugerpreise von schwindelerregenden 45,8% gegenüber dem Vorjahr gibt eine Idee, wohin uns die immer schneller angetriebene Inflationsspirale noch führen kann.
Fatal ist die Inflation auch für Vermögens-Besitzer: Dummerweise will es die Mathematik, dass zweistellige Inflationsraten das sauer Ersparte aus Jahrzehnten in wenigen Jahren entwerten. Wer hier nicht kosequent gegensteuert, wird vom Retter- bzw. Wohlfahrts-Staat um seine Lebensersparnisse betrogen. Darauf wies niemand geringeres hin als Ex-Bundeskanzler und Vater des deutschen Wirtschaftswunders Ludwig Erhard.
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