Dow Jones 40.000 30.05.2024
Herzlich Willkommen zu einer Zeitreise!
Springen wir gemeinsam zurück in den Februar 2003: Die Tech-Blase an der Börse befand sich seit der Jahrtausendwende im Platzen. Die Terrorgruppe al-Qaida hatte einige Monate zuvor das World-Trade-Center in New York mit Hilfe zweier Flugzeuge zum Einsturz gebracht und versetzte seither die Welt in Terror-Angst und -Schrecken. Und als Antwort der USA darauf stand der dritte Golfkrieg unmittelbar bevor. Das US-Börsenbarometer Dow Jones lag angesichts dieser Hiobsbotschaften nach einem 25%-Kurseinbruch am Boden bei unter 8.000 Punkten. Mitten in dieser desaströsen Börsenlage schrieben wir damals in unserem Depotbericht, nachzulesen in unserem Web-Archiv unter www.iac.de/monatsberichte, Folgendes:
„Erinnern Sie sich noch daran, als Sie Ihre erste Fahrstunde hatten? Wohl jeder Fahranfänger hatte zu Beginn seiner Karriere als Autofahrer damit zu kämpfen, nicht ständig mit dem Blick auf der Motorhaube zu kleben. Erst mit einiger Fahrpraxis lernten wir, unseren Blick weit voraus auf die Fahrbahn zu richten und somit zu „vorausschauenden“ Autofahrern zu werden. Eine Fähigkeit, die im Straßenverkehr überlebenswichtig sein kann. Was uns beim Autofahren mittlerweile in Fleisch und Blut übergegangen ist, fällt uns an der Börse oft schwer. Nervös starren Anleger auf die Schlagzeilen des Tages - ähnlich wie das Kaninchen auf die Schlange. Egal, ob die aktuelle Entwicklung in der Irak-Krise, die täglichen Hiobsbotschaften aus der Politik oder die neuesten Zahlen zur US-Konjunktur: Ständig folgt die Frage nach den Auswirkungen dieser Ereignisse auf die Börsen für die nächsten Tage oder bestenfalls Wochen. Dass es sich auch für uns als Aktionäre vielmehr lohnt, unseren Blick weg von der Motorhaube und hin zu unserem langfristigen Anlageziel zu richten, verdeutlicht ein Beispiel: Wann glauben Sie, wird der Dow Jones-Index bei 40.000 Punkten stehen? Nun, selbst bei vorsichtiger Annahme von nur 8% Steigerung pro Jahr wird es nur knapp 20 Jahre dauern“.
Zurück in die Gegenwart: Vor wenigen Tagen, am 16. Mai 2024, und damit 21 Jahre und 3 Monate nach unserer Prognose, durchbrach der Dow Jones tatsächlich die Marke von 40.000 Punkten. Wie kann das sein: Eine derart präzise 20-Jahres-Prognose in einer Welt, in der Börsenprognostiker bereits regelmäßig an der Frage scheitern, wo Dax und Dow zum aktuellen Jahresende stehen? Besitzen wir im IAC doch eine Glaskugel?
Keinesfalls. Doch ist es nun einmal viel einfacher, den langfristigen Börsentrend zu berechnen, als zu erraten, wo die Schlagzeilen und die damit einhergehenden Stimmungsschwankungen der Anleger die Börse in den kommenden Wochen und Monaten hintreiben. Denn langfristig folgen die Aktienkurse nun einmal dem Wachstumstrend der Weltwirtschaft. Und die lässt und ließ sich auch in den vergangenen 20 Jahren nicht von den stets anwesenden Hiobsbotschaften wie der zwischenzeitlichen Welt-Finanzkrise 2009, Fukushima, der Euro-Krise 2011, dem Brexit, Corona oder dem Ukraine-Krieg von ihrem Wachstum abhalten.
Seit unserem Monatskommentar im Februar 2003 hat sich der Dow Jones all dieser Widrigkeiten zum Trotz von unter 8.000 auf jüngst 40.000 Punkte mehr als verfünffacht – und mit ihm das Vermögen „seiner“ Aktionäre. Wohin aber wird der Dow Jones in den kommenden 20 Jahren wachsen? Nun, rechnen wir erneut mit einer mittleren Wachstumsrate von 8% pro Jahr, wird der Dow im Jahr 2044 die Marke von 180.000 Punkten knacken. Und wenn er sich diesmal damit 5 Jahre länger Zeit lässt? Dann kann man als Aktionär damit wohl auch leben.