"Daimler kann mehr", verkündete Ola Källenius auf der letzten Hauptversammlung. Dank des rigiden Sparkurses und unerwarteter Hilfe aus China in Form von hoher Nachfrage konnte der Konzernchef jetzt erste Erfolge vorweisen. So hat Daimler trotz der Corona-Krise im vergangenen Jahr unter dem Strich einen operativen Gewinn (EBIT) von 6,6 Milliarden Euro erzielt. Das waren 2,3 Milliarden Euro oder gut 50 Prozent mehr als im Jahr zuvor, als hohe Sonderbelastungen im Zuge der Dieselaffäre anfielen. Mit 1,35 Euro Dividende je Aktie sollen die Aktionäre an diesem Erfolg partizipieren - eine Dividendensteigerung um satte 50 Prozent. Daimlers Erfolg fußt nicht nur auf dem konsequenten Sparkurs, sondern vor allem auf den Perspektiven. So bringt die Marke Mercedes in diesem Jahr vier neue Stromer auf den Markt. Den Anfang machte das Modell EQA, das im Werk Rastatt produziert wird und seit Anfang Februar auf dem Markt ist. Der EQS, die erste vollelektrische Mercedes-Limousine, soll in der ersten Jahreshälfte 2021 an den Start gehen. Das Auto wird als erster echter Hoffnungsträger im Wettbewerb mit Tesla vorgestellt.
Fazit: Daimler kann mehr und Källenius hat abgeliefert. Dem Konzernchef ist das aber nicht genug. Er krempelt den Konzern weiter um und will Autos und Vans vom Geschäft mit Bussen und Lkw trennen. Die Daimler AG als solche wird langfristig verschwinden - es bleiben die Mercedes-Benz AG und die abgespaltene Daimler Truck AG. Diese Aufteilung hat zu einem echten Kursfeuerwerk in der Daimler-Aktie geführt.