Itzehoer Aktien Club

Itzehoer Aktien Club

Happy Birthday: 7 Jahre IAC ! 04.03.2005

Am 06.03.1998 gründeten 10 begeisterte Qualitätsaktionäre den Itzehoer Aktien Club. Seit dieser Zeit hat sich einiges verändert. Heute, nach sieben Jahren, ist der IAC der größte Aktienclub Deutschlands und zählt über 8.000 Mitglieder. Trotz dieser beeindruckenden Entwicklung waren die zurückliegenden Jahre nicht immer ein Zuckerschlecken. Grund genug für uns, zum Jubiläumsanlass einmal einen Blick zurück zu werfen:


1998-2000: Börsenboom am Neuen Markt

Obwohl der IAC fast genau einen Tag nach der Gründung des Neuen Marktes ins Leben gerufen wurde, war unsere Strategie vom ersten Tag an klar: Wir wollten ausschließlich in erstklassige Qualitätsaktien vom Kaliber einer Gillette oder Coca-Cola investieren und uns nicht an heißen Spekulation beteiligen. Eines der zahlreichen aus dem Boden sprießenden Börsenmagazine brachte das Motto des IAC in einem mehrseitigen Artikel auf den Punkt: Zocken verboten.

Aber in einer Zeit, in der sich die Aktien vom Neuen Markt fast im Wochentakt verdoppelten, ernteten wir mit unserer konservativen und langfristig ausgerichteten Strategie nicht nur Lob. Zahlreiche Börsenfrischlinge verspotteten den IAC als Langweiler-Club und schüttelten verständnislos den Kopf über unsere strikte Weigerung, beim großen Geldverdienen am Neuen Markt mitzumachen.

Als wir dann im März 2000 auch noch in unserem monatlichen Depotbericht darauf hinwiesen, dass nicht nur die Aktien am Neuen Markt utopisch teuer waren, sondern die Börse allgemein recht hoch bewertet schien und "Verluste von 30 oder 40 % jederzeit möglich" wären, wurde es einigen IAC-Mitgliedern zu bunt: Sie verließen den Club aufgrund der langweiligen Rendite im Jahr 1999 von "nur" 37 % und versuchten ihr Glück auf eigene Faust am Neuen Markt.

Schon Kostolany aber wusste, dass es Zeit ist die Börse zu verlassen, wenn die unerfahrensten Aktionäre die größten Gewinne einfahren. Konsequent hielten wir daher am Ende des Börsenbooms 45 % unseres Depotvolumen in Bargeld - und ernteten daraufhin den Titel "größtes Sparbuch Deutschlands".


2001-2002: Der 70-Jahres-Crash

Als die zuvor hochgejubelten Neue-Markt-Aktien dann ab Mitte 2000 zum Sinkflug ansetzten, war es mit dem Hochmut der zahlreichen Zocker schlagartig vorbei. Innerhalb weniger Monate verloren diejenigen, die sich noch kurz zuvor für unfehlbare Börsenprofis hielten, am Neuen Markt 98 %. Zahlreiche Einzeltitel verzeichneten gar Totalverlust. Die alte Börsenweisheit "das Geld ist nicht weg, es hat jetzt nur ein anderer", konnte da kaum Trost spenden.

Als am 11. September 2001 dann noch Tausende Menschen in den Zwillingstürmen des World Trade Center in New York einem Terroranschlag zum Opfer fielen, war es um die Nerven der Anleger vollends geschehen. In Panik verkauften viele ihre Aktien. Wir im IAC hingegen sahen in dieser Panik eine Chance und nutzten unsere bis dahin hohe Barreserve zum Einstieg. Wie sich später herausstellte leider zu früh.

Zwar ging die Rechnung kurzfristig auf: Innerhalb eines halben Jahres erholten sich die Kurse zusehends. Dann jedoch passierte etwas, was zuvor niemand zu träumen gewagt hätte: Der US-Energieriese Enron meldete, dass er seine Bilanzen durch kriminelle Machenschaften um Milliarden gefälscht hatte und ging Konkurs. Damit war es auch um das Vertrauen in die zuvor noch glimpflich davongekommenen Großkonzerne vorbei.

Als kurze Zeit später dann auch noch der Telefonriese MCI-Worldcom Bilanzfälschungen in Milliardenhöhe zugeben musste, kannte die Börse nur noch eine Richtung: Abwärts. Die fallenden Kurse brachten mehr und mehr auch institutionelle Investoren wie Pensionskassen und Versicherer in Zugzwang. Schließlich hatten diese mit den Kundengeldern sorgsam umzugehen und konnten sich Verluste nur bis zu einer gewissen Höhe leisten. Viele Versicherer zogen daraufhin die Reißleine und trennten sich zu Niedrigkursen von ihren zuvor in der Boomphase teuer gekauften Aktien.

Als der DAX dann Anfang 2003 nach einem Verlust von über 70 % einen Stand von nur noch 2.200 Punkten erreichte, verloren selbst die hartgesottensten Investoren die Nerven: Die Experten rieten angesichts des drohenden Irak-Krieges zum Ausstieg und Millionen Anleger trennten sich zu Tiefstkursen von ihren Aktien. Wir im IAC hingegen erinnerten uns wiederum an Börsenaltmeister Kostolany.

Das Ergebnis: Unter dem Kostolany-Motto "Kaufen wenn die Kanonen donnern" rieten wir in unserem Geldratgeber vom April 2003 zum Einstieg. Diesmal wie sich zeigen sollte zum perfekten Zeitpunkt. Von dem Tag an, als der erste Schuss im Irak fiel, kannte die Börse zur Überraschung aller nur noch eine Richtung: Aufwärts. Bis dahin hatten Aktien allerdings den größten Crash seit 70 Jahren verzeichnet.


2003-2004: Die "Saure-Gurken-Zeit"

Ganz nach dem Motto "Die Flut hebt alle Boote" stiegen in der lange erwarteten Börsenerholung zwar alle Aktien. Einige jedoch mehr, andere weniger. Während echte Qualitätsaktien nur behäbig zulegten, verzeichneten die zuvor ins bodenlose gestürzten Favoriten aus der Boomzeit dramatische Kursgewinne. Hinzu kam, dass der plötzlich schwächelnde US-Dollar die durchaus vorhandenen Kursgewinne erstklassiger Qualitätsaktien aus den USA zum großen Teil wieder auffraß. Für uns im IAC wurden die Jahre 2003 und 2004 somit ohne Zweifel zu einer "Saure-Gurken-Zeit".

Während Coa-Cola und Co. aufgrund des schwachen Dollars praktisch kaum von der Stelle kamen, erfreuten sich Anleger mit spekulativen Aktien minderer Qualität hoher Gewinne. Abfällige Bemerkungen über unsere "Langweilerstrategie" ließen daher wieder einmal nicht lange auf sich warten. Allerdings war diese Betrachtung etwas einseitig.

Zwar verzeichneten viele der wieder aus ihren Gräben kommenden Zocker und Spekulanten tatsächlich Gewinne von 70, 80 oder sogar 100 %. Der IAC hingegen legte seit den Tiefkursen 2003 "nur" um 17 % zu. Jedoch hatten gerade spekulative Anleger auch zuvor am Neuen Markt Verluste von 70, 80, 90 % und mehr erlitten. Der IAC verzeichnet zu Tiefkursen einen Rückgang von "nur" 50 %. Unter dem Strich stehen die meisten Spekulanten daher heute nach wie vor erheblich schlechter da als diejenigen, die ihren Qualitätsaktien konsequent treu geblieben sind.

Wer schließlich zuvor 90 % verloren hat, sitzt selbst nach einem Kursanstieg von 100 % immer noch auf 80 % Verlust. Im IAC hingegen liegen wir heute in etwa auf dem Niveau unserer Gründung vor 7 Jahren. Und selbst wer Pech hatte und in der Euphorie des Jahres 2000 zum IAC gestossen ist, hat nicht wie die Spekulanten 80 % Verlust zu beklagen, sondern liegt gut 45 % von alten Höchstkursen entfernt.

Viele IAC-Mitglieder jedoch, die unserem gebetsmühlenartigen Rufen in den vergangenen Jahren gefolgt sind und ihre Qualitätsaktien konsequent zu niedrigen Kursen aufgestockt haben, liegen bereits heute wieder nah an ihrem Einstandskurs oder sogar schon wieder in der Gewinnzone. Ein Umstand, den wohl nur wenige Spekulanten vom Neuen Markt für sich in Anspruch nehmen können.


2005-???: Comeback der Qualitätsaktien

Seit wenigen Wochen scheint nun jedoch auch die "Saure-Gurken-Zeit" für uns beendet. Im Januar 2005 legte unser Gemeinschaftsdepot um 2,38 % zu. Die Börse selbst zeigte sich hingegen nicht gerade von ihrer besten Seite: Der DAX lag in den ersten Wochen des Jahres unverändert, der Dow-Jones verzeichnete einen Verlust von 3 % und die US-Technologiebörse Nasdaq liegt sogar 7 % hinten. Im Vergleich mit 500 von der Ratingagentur Standard & Poor´s geführten Aktienfonds mit internationalem Anlageschwerpunkt sind wir denn auch im Januar besser ins neue Jahr gestartet als 94 % dieser Fonds.

Zwar ist das Pflänzchen der überdurchschnittlichen Rendite unserer Qualitätsaktien noch jung und zerbrechlich. Nach gut 2 Jahren explodierender Unternehmensgewinne bei gleichzeitig nur mager steigenden Kursen haben gerade Qualitätsaktien jedoch noch erhebliches Aufholpotential. Und natürlich haben wir auch einen Teil der positiven Entwicklung der vergangenen Wochen dem wieder erstarkenden US-Dollar zu verdanken. Jedoch hat die vorangegangene Dollarschwäche uns auch in den Jahren zuvor über 35% Rendite gekostet.

So wie uns der Dollar also zwei Jahre lang ausgebremst hat, könnte er uns nun für einige Zeit wieder Rückenwind geben. Unter dem Strich stehen die Chancen also gut, dass 2005 das Jahr des "Comeback der Qualitätsaktien" wird. Und selbst wenn dies noch einige Monate auf sich warten lassen sollte: Wir im IAC werden unserer Strategie der Qualitätsaktien nach den Erfahrungen der vergangenen sieben Jahre auch in den kommen sieben Jahren weiter konsequent treu bleiben.

Wir sind nämlich nicht bereit, unser sauer verdientes Geld mit irgendwelchen Zockeraktien oder Modetrends zu vernichten, sondern wollen langfristig am Erfolg der besten und gewinnstärksten Konzerne der Welt teilhaben. Wir sind überzeugt: Auf Dauer gibt es keine bessere Geldanlage.