Itzehoer Aktien Club

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Börsen-Bilanz 2011 04.01.2012

Das hinter uns liegende Jahr 2011 wird als „Jahr der Euro-Krise“ in die Geschichte eingehen. Entsprechend enttäuschend verlief auch die Wertentwicklung an der Börse. Weltweit verzeichneten die Leitindizes wie DAX, EuroStoxx und Nikkei Verluste zwischen 15 und 20 %. Einzig US-Aktien und US-Dollar profitierten aufgrund ihrer Stellung als „sicherer Hafen“ von der Unsicherheit in der Euro-Zone.
Aktienbereich: IAC-Gemeinschaftsdepot stabil (-3,5 %)
Vor dem Hintergrund der schlechten Börsenentwicklung hat sich unser IAC-Gemeinschaftsdepot mit seinen rund 50 Qualitätsaktien wie McDonald´s, Coca-Cola und Microsoft beeindruckend geschlagen. Zwar hätten wir uns selbstverständlich ein positives Jahresergebnis gewünscht, doch reichte es dazu leider trotz Jahresendrallye im IAC nicht ganz aus. Nach zwei Jahren mit jeweils klar zweistelligen Kursgewinnen (2009: +17 %, 2010: +11 %) lässt sich diese Verschnaufpause jedoch aus unserer Sicht verschmerzen. Auch in 2012 bleiben unsere Qualitätsaktien aller Voraussicht nach ein Hort der Stabilität: Sollte sich die Euro-Krise im kommenden Jahr zuspitzen, dann profitieren wir mit unseren US-Aktien wie schon in 2011 vom steigenden Dollar und dem „Sicherer-Hafen-Effekt“. Kommt es hingegen zu einer Entspannung in Sachen Euro-Krise, werden die Aktienmärkte weltweit eine Erleichterungs-Rallye auf´s Parkett legen. Zwar bieten europäische Aktien in diesem Fall überdurchschnittliches Erholungspotenzial. Doch wer will angesichts der nach wie vor großen Unsicherheit um die Euro-Schuldenkrise schon alles auf eine Karte setzen ? Wir nicht ! Und deshalb fühlen wir uns mit unserem weltweiten Mix aus erstklassigen Qualitätsaktien, die zudem neben Euro auch in Währungen wie US-Dollar, Schweizer Franken, Yen oder dänischer Krone notieren, für 2012 gut gerüstet und auf alle Eventualitäten vorbereitet.
Fondsbereich: TOP-Investors Global ohne Glanz (-13 %)
Eher enttäuschend hat sich im zurückliegenden Jahr unser Dachfonds "TOP-Investors Global" entwickelt. Trotz nachweislicher Expertise und jahrzehntelanger Erfolgsbilanz ist es unseren 10 Top-Fondsmanagern wie Warren Buffett, Dr. Jens Erhard oder Frank Lingohr in 2011 nicht gelungen, eine Outperformance gegenüber dem Markt zu erzielen. Nur zwei der zehn Fonds, Pioneer und Templeton, schnitten im vergangenen Jahr besser ab als die Benchmark. Fairerweise muss man sagen, dass unsere Fondsmanager es in den vorangegangenen Jahren 2010 und 2009 jeweils geschafft haben, eine teils deutliche Outperformance zu erzielen. Und nicht nur das. Über die vergangenen 10 Jahre brachten es die Top-Investoren im Schnitt auf eine Überrendite von 5 % pro Jahr. Wir gehen darum davon aus, dass das eher mäßige Abschneiden fast aller unserer Top-Investoren in 2011 den außergewöhnlichen, politik-abhängigen und damit weitgehend unvorhersehbaren Entwicklungen um die Euro-Krise geschuldet war. Sobald die Euro-Krise in ihrer Unvorhersehbarkeit an Einfluß auf die Börse verliert und stattdessen wieder analysierbare Fakten wie Unternehmensbewertung, Konjunktureinschätzung und Wirtschaftswachstum in den Vordergrund treten, sollten unsere Top-Investoren dann auch wieder mit überdurchschnittlichen Ergebnissen glänzen können.
Zinsbereich: TOP-Defensiv PLUS gekürt (+ 4,1 %)
Nicht nur Aktien litten unter der europäischen Staatsschulden-Krise. Erstmals kamen auch bisher als bombensicher angesehene Staatsanleihen unter die Räder. Wer sein Geld Staaten wie Spanien, Italien, Irland, Portugal oder gar Griechenland geliehen hat, blickt heute erschrocken auf Verluste von 20 % bis 80 %. Bereits in 2010 wiesen wir darauf hin, dass Staatsanleihen keinen risikolosen Zins mehr bieten, sondern vielmehr ein zinsloses Risiko. Dies wird um so deutlicher beim Blick auf die Rendite deutscher Bundesanleihen: Wer sein Geld der Bundesrepublik für zehn Jahre leiht, erhält gerade noch einen mageren Zins von 1,7 % pro Jahr. Das Risiko, dass letztendlich auch Deutschland in den Strudel der Euro-Schuldenkrise gezogen wird, ist dabei offensichtlich vollkommen ausgeblendet. Egal, ob über eine Rettung der Euro-Zone mit milliardenschweren Transferzahlungen der Bundesrepublik oder über die auf den Zusammenbruch der Euro-Zone zwangsweise folgende schwere Rezession im Exportland Deutschland: Das Risiko, dass die nach wie vor ungelöste Euro-Krise am Ende auch Deutschland ins Wanken bringt, ist vorhanden, wird dem Zinsanleger jedoch derzeit nicht in Form einer Risikoprämie und damit höherer Zinsen bezahlt. Vor dem Hintergrund dieses gefährlichen und zudem niedrigen Zinsumfeldes bot unser in 2010 aufgelegter Anleihen-Fonds "TOP Defensiv Plus" das zweite Mal in Folge ein beeindruckendes Ergebnis. Wie schon im Vorjahr brachte es unser „Zins-Fonds“ auf eine Rendite von 4,1 % und wurde im Laufe des Jahres sogar von Morningstar als bester Fonds seiner Vergleichsgruppe geführt.
Ausblick
Für 2012 dürfte eine Fortsetzung der Euro-Krise anstehen. Auch, wenn derzeit nicht als akut empfunden, sind die Probleme um Griechenland, Spanien, Portugal und Italien genausowenig gelöst, wie der grundsätzliche Konstruktionsfehler der Euro-Zone. Schon in wenigen Tagen kann die Krise daher wieder aufflammen und weiter eskallieren. Andererseits bietet die bereits im vergangenen Jahr erlebte Heftigkeit der Euro-Krise auch erhebliches Erholungspotenzial. Mittlerweile sollte die Politik den Ernst der Lage begriffen haben. Ein ernsthaftes Anpacken der Krisen-Ursachen wie Abbau der Staatsverschuldung, enge gegenseitige Kontrollen der Haushaltsdisziplin und die Behebung der Konstruktionsfehler der Euro-Zone stehen bereits auf der politischen Agenda. Sollte es in 2012 demzufolge gelingen, die Krise nicht weiter eskalieren zu lassen oder möglicherweise sogar erste Fortschritte in ihrer Bewältigung sichtbar werden, würde es an der Börse ohne Frage zu einer Erleichterungsralley kommen. In diesem Fall könnte das Börsenjahr 2012 hohe zweistellige Kursgewinne bringen und sich zu einem der besten Börsenjahre seit längerem entwickeln. Mit unserem vergleichsweise guten Abschneiden im letzten Jahr sowohl im Zins- als auch im Aktienbereich, sehen wir uns für eine weitere Eskalation ebenso wie für eine Entspannung der Euro-Krise in 2012 gut gewappnet.