Itzehoer Aktien Club

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Börsenkommentare sind langweilig ! 26.11.2011

Zugegeben, Börsenkommentare zu schreiben ist derzeit ziemlich eintönig. Sie zu lesen aber auch. Seit Monaten dreht sich alles nur noch um ein Thema: die Euro-Schuldenkrise.

Nicht, dass es nichts anderes zu berichten gäbe. Im Gegenteil: Die US-Konzerne meldeten gerade für das dritte Quartal einen weiteren Gewinnanstieg um 14 %. Die Rezessionsgefahren in Amerika nehmen ab. Und selbst in Deutschland läuft die Konjunktur dank stabilem Inlandskonsum besser, als es die Lage angesichts der Euro-Krise erwarten ließe. Zudem sind Aktien derzeit so günstig bewertet wie seit Jahrzehnten nicht mehr und beglücken ihre Aktionäre mit einer rekordhohen Dividendenrendite von 5 %. Meines Wissens ist der Renditevorteil der Aktionäre gegenüber Zins- und Anleiheinvestoren damit so hoch wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr.

Doch wie gesagt: All das interessiert derzeit eigentlich niemanden und deshalb schreibt auch kaum ein Börsenkommentator darüber. Was allein zählt, ist die Frage, ob die Euro-Zone auseinanderbricht oder gar vereint einen Staatsbankrott hinlegt. Und natürlich ist diese Frage von existenzieller Bedeutung. Jedoch weniger für Aktionäre als vielmehr noch für diejenigen, die ihr Geld dem Staat, einer Bank oder einer Lebensversicherung geliehen haben.

Denn sollte es tatsächlich am Ende dieser Staatsschulden-Krise zum Staatsbankrott kommen, würden wie schon 1923 und 1948 wieder einmal alle Anleger in Geldwerten den Großteil ihres Vermögens verlieren.

Sachwerte wie Aktien hingegen, gehen bei einem Staatsbankrott nicht verloren. Zwar würde es im Falle eines Staatsbankrotts natürlich zu einem schweren Konjunktur- und damit Gewinneinbruch der Unternehmen kommen. Doch da die Börse dieses Szenario bereits teilweise eingepreist hat, ist der Spielraum für weitere Kursverluste begrenzt.

Zum Vergleich: Vor dem Staatsbankrott in Argentinien im Jahre 2002 verloren argentinische Aktien rund 60 % an Wert. Heute haben spanische Aktien bereits 50 %, italienische 70 % und griechische 90 % verloren. Selbst deutsche Aktien liegen seit Sommer diesen Jahres mit fast 30 % im Minus. Nach dem Staatsbankrott hingegen kletterten die Aktien in Argentinien um stolze 800 %, während gleichzeitig Anleger auf Sparbüchern und in Lebensversicherungen 70 % ihres Geldes verloren.

Wenn Sie also zukünftig weiterhin in sämtlichen Börsenkommentaren und Wirtschaftsnachrichten ausschließlich von der Euro-Krise hören, dann überlassen Sie die Sorgen darüber denjenigen, die es in erster Linie betrifft: den Bank-, Lebensversicherungs- und Bundesschatzbrief-Anlegern.

Und wenn Sie das Thema Schuldenkrise mittlerweile langweilt, dann werfen Sie doch zur Abwechslung mal einen Blick auf die Nachrichten aus unseren Unternehmen.


Mit besten Grüßen


Ihr


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