Itzehoer Aktien Club

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Fester Tritt 30.12.2011

In diesen Tagen wünscht man sich allseits einen "guten Rutsch" ins neue Jahr, auch unter Kapitalanlegern. Dabei war bereits das zu Ende gehende Jahr an den Finanzmärkten eine totale Rutschpartie. Allen voran die Euro-Schuldenkrise hat dafür gesorgt, dass das Börsenparkett spiegelglatt war. Deutsche, europäische und japanische Aktien verloren im vergangenen Jahr zwischen 15 und 20 % an Wert. Einzig US-Aktien konnten einen leichten Zugewinn verbuchen.

Doch da auf dem Börsenparkett nicht nur Aktien, sondern auch Anleihen gehandelt werden, kamen auch in diesem Bereich einige Anlagen ins Schlingern. Griechische Staatsanleihen zum Beispiel verloren rund 70 % an Wert und selbst wer sein Geld noch vor Kurzem als vollkommen soliden Schuldnern angesehenen Staaten wie Italien oder Spanien geliehen hat, musste im zu Ende gehenden Jahr Verluste von 20-30 % hinnehmen. Dagegen erscheinen die zwischenzeitlichen Kursrückgänge an den Aktienmärkten noch vergleichsweise harmlos. Nun ist der Jahreswechsel immer auch eine Zeit der Prognosen. Und die beste Prognose für 2012 könnte genau das sein, was man sich derzeit allenthalben zuruft: "ein guter Rutsch". Will sagen: Auch im kommenden Jahr bleibt das Finanzparkett höchstwahrscheinlich spiegelglatt. Das liegt ganz einfach daran, dass die Ursache für die Verunsicherung, nämlich die über Jahre und Jahrzehnte aufgebaute und mittlerweile untragbare Staatsverschuldung vieler europäischer Staaten, weder über Nacht noch über ein einzelnes Jahr auf ein tragbares Maß reduziert werden kann. Hinzu kommt, dass Konstruktionsfehler der Euro-Zone die Lösung dieses Problems durch simples Gelddrucken wesentlich behindern.

Die Chance für 2012 liegt allerdings darin, dass es der Politik mit etwas Geschick und noch mehr Glück gelingen könnte, von dem ja nicht ganz neuen und auch nicht plötzlich aufgetretenen Problem der Staatsüberschuldung abzulenken und es damit zwar nicht zu lösen, aber doch etwas weniger akut zu machen. Eine langfristige Lösung wäre das zwar nicht, aber wen interessieren beim Thema Staatsschulden schon langfristige, also Jahrzehnte meinende Zeiträume ? Ein weiterer Hoffnungsschimmer für 2012 ist, dass es der Politik möglicherweise gelingt, das angeschobene Maßnahmenpaket zur Behebung der Euro-Konstruktionsfehler erfolgreich umzusetzen. Dies wäre der Ansatz zu einer wirklichen Lösung der Schuldenkrise, nämlich das Freimachen des derzeit noch verbauten Weges zum ungehemmten Gelddrucken und damit letztlich zur Weginflationierung der Staatsschulden.

Trotz aller realen Gefahren, dass 2012 ebenso wie das sich dem Ende neigende Jahr auf dem Finanzparkett wieder ein sehr rutschiges wird, gibt es also auch Chancen auf Entspannung. Und damit Chancen darauf, dass die Börse im kommenden Jahr, anstatt einen "guten Rutsch" aufs Parkett zu legen, wieder einen "festen Tritt" fasst. In diesem Sinne bedanke ich mich im Namen des gesamten IAC-Teams für das uns entgegengebrachte Vertrauen und wünsche allen Anlegern auf dem Börsenparkett für 2012 einen "festen Tritt" !


Mit besten Grüßen


Ihr


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