Itzehoer Aktien Club

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Griechische Tragödie 28.02.2012

Jetzt ist es also beschlossene Sache: Griechenland erhält weitere 130 Milliarden Euro Hilfsgelder aus dem Euro-Rettungsfonds. Zusammen mit den 110 Milliarden Euro aus dem ersten Rettungspaket summiert sich die europäische Hilfe für Griechenland damit auf nunmehr 240 Milliarden Euro. Doch auch das reicht nicht aus, um Griechenland zu sanieren.

Zusätzlich zu den bewilligten Hilfsgeldern sollen sich nämlich auch die Gläubiger, also Anleger, die dem griechischen Staat Geld geliehen haben, an der Sanierung der Hellenen beteiligen. Aus dem anfänglich diskutierten Schuldenerlass in Höhe von 21 %, der zudem auf rein freiwilliger Basis erfolgen sollte, ist mittlerweile ein Verlust von 75-80 % geworden.

Ein entsprechendes "freiwilliges" Verlust-Annahme-Angebot erhalten in den kommenden Tagen alle Anleger, die Geld in griechischen Staatsanleihen investiert haben, per Post. Dass sich angesichts der Höhe des Verlustes wirklich die benötigte Mehrheit von 90 % der Anleger zur freiwilligen Annahme dieses Angebotes entscheiden wird, darf wohl mehr als ernsthaft bezweifelt werden.

Doch auch dafür ist vorgesorgt: Letzte Woche hat das griechische Parlament ein Gesetz erlassen, wonach alle umlaufenden griechischen Staatsanleihen rückwirkend mit einer sogenannten "Collective Action Clauses" versehen werden. Demnach reicht bereits eine einfache Mehrheit der Gläubiger, um alle Anleger beim Schuldenschnitt mit ins Boot zu holen. Mit Freiwilligkeit hat das nichts mehr zu tun.

Privatanleger müssen also so oder so mit einem 75 bis 80%-Verlust auf ihre Griechenland-Anleihen rechnen. Das ist es, was Euro-Retter und die griechische Regierung in den letzten Wochen beschlossen haben.

Apropos: Wussten Sie übrigens, an welcher Börse die Aktienkurse in diesem Zeitraum weltweit am stärksten gestiegen sind ? Richtig, in Griechenland ! Allein zwischen Mitte Januar und Mitte Februar 2012 - also genau in dem Zeitraum, in dem der 75 bis 80 %-Schuldenschnitt für Anleger in griechischen Staats-Anleihen beschlossen wurde - stiegen die griechischen Aktienkurse um über 30 % !

Die griechische Tragödie ist besiegelt. Portugal, Irland, Spanien und Italien könnten folgen. Überlegen Sie selbst, ob Sie vor diesem Hintergrund Ihr Geld lieber in Staatsanleihen halten wollen, oder doch besser in Aktien.


Mit besten Grüßen


Ihr


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