Itzehoer Aktien Club

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Warren Buffett - Das Orakel von Omaha 30.03.2012

Wenn Super-Investor Warren Buffett sich öffentlich zur Lage an den Kapitalmärkten äußert oder kostenlose Anlagetipps gibt, lauschen selbst Profi-Investoren wie Fondsmanager rund um den Globus andächtig. Kein Wunder, gilt Buffett doch in Investmentkreisen als das „Orakel von Omaha".

Und tatsächlich: seine Anlageerfolge sind beeindruckend. Mit seiner Investmentholding Berkshire Hathaway hat es der mittlerweile 81-jährige Buffett zu einem Privatvermögen von 44 Mrd. USD gebracht. Das macht ihn zum aktuell drittreichsten Mann der Welt, nur knapp hinter seinem Freund Bill Gates, der es auf gut 61 Mrd. USD bringt.

Was genau aber ist das Erfolgsgeheimnis des wie viele meinen erfolgreichsten Investors aller Zeiten ? Buffett selbst berichtet, dass seine „Geschäftskarriere“ bereits im Alter von 6 Jahren begonnen habe, als er Sechser-Packs Coca-Cola für 25 Cent gekauft und die einzelnen Dosen dann für 5 Cent pro Stück verkauft habe. Später studierte Buffett die Finanzmärkte unter keinem
geringeren als dem Vater des Value-Investing, Benjamin Graham. Als Buffett nach seinem Studium zurück nach Omaha kam, überzeugte er einige reiche Familien in der Nachbarschaft, Geld für seine Investment-Ideen zur Verfügung zu stellen. Buffet’s erste Investment-Partnerschaft war geboren.

Wer damals, im Jahr 1956, 10.000 USD in Buffet’s Partnerschaft investiert hat und sämtliche Erträge daraus auch nach der späteren Umwandlung in seine heutige Holding Berkshire Hathawy reinvestierte, besäße heute Berkshire-Aktien im Wert von unglaublichen 340 Mio. USD – nach allen Steuern und Kosten! So spektakulär Buffett’s Anlageerfolge auch sind, so unspektakulär ist seine Strategie. Auch in späteren Jahren setzte Buffett nämlich weiter konsequent auf das Geschäft mit Coca-Cola – diesmal jedoch nicht mit Sechser-Packungen, sondern in Form von Unternehmensanteilen. Er kaufte Coke-Aktien.

Seine Anlagestrategie ist dabei wesentlich durch die Idee der wirtschaftlichen Beteiligung an einem Unternehmen gekennzeichnet. Für ihn macht es beim Treffen seiner Investitionsentscheidung keinen Unterschied, ob er nur einige Aktien eines Unternehmens erwirbt, oder das Unternehmen komplett besitzen würde. Er versetzt sich immer gedanklich in die Situation des Alleineigentümers und fragt sich, ob er das Unternehmen als ein solcher besitzen wolle. Anstatt sich in Aktiencharts oder Details der Finanzanalyse zu verlieren, betrachtet Buffett das Unternehmen und sein Geschäftsmodel als großes Ganzes. Nur wenn er versteht, wie das Geschäft funktioniert und das Unternehmen in einem Bereich tätig ist, dem Buffett langfristig gute Aussichten zuspricht, kommt ein Investment für ihn überhaupt in Frage.

Komplizierte Unternehmen oder Firmen mit neuartigen Geschäftsideen hingegen, aber auch Firmen aus der schnelllebigen Technologiebranche gehören nicht zu Buffett’s Anlage-Universum. Ihm fehlt es hier aufgrund der Schnelllebigkeit an der Sicherheit, prognostizieren zu können, ob diese Unternehmen in zehn Jahren immer noch existieren werden. Mindestens so entscheidend, wie zu verstehen, auf welche Art ein Unternehmen Geld verdient, ist für Buffett auch, dass das Unternehmen einen klaren Wettbewerbsvorteil gegenüber seinen direkten Mitbewerbern hat. Eine Art „wirtschaftlichen Burggraben“, wie Buffett zu sagen pflegt, der es vor ruinösem Preiswettbewerb schützt und hohe Gewinne sichert.

Bei einer seiner größten Beteiligungen, Coca-Cola, zum Beispiel, besteht dieser wirtschaftliche Burggraben in der Markenbekanntheit. Allein schon aufgrund der übermächtigen Bekanntheit der Marke Coca-Cola wäre es einem Wettbewerber annähernd unmöglich, mit Coca-Cola in Wettbewerb zu treten. Um Konsumenten zum Wechsel zu bewegen, müsste der Mitbewerber seine Brause entweder so viel billiger anbieten, dass damit kein Gewinn mehr zu machen wäre. Oder aber er müsste zuerst eine milliardenteure Werbekampagne schalten, um sein Produkt ebenso bekannt zu machen, wie Coca-Cola es bereits ist. Ein unkalkulierbares wirtschaftliches Risiko für potentielle Konkurrenten – und ein Burggraben für Coca-Cola wie Buffett ihn liebt. Kein Wunder also, dass gerade weltbekannte Markenkonzerne wie Coca-Cola, American Express, Gillette oder Walt Disney zu Buffett’s größten Beteiligungen gehören.

Alles, was man laut Buffett mit solchen Unternehmen im Depot nun noch braucht, ist Geduld. Ganz nach seinem Motto „Wer eine Aktie nicht für 10 Jahre besitzen will, sollte sie nicht einmal für 10 Minuten besitzen wollen“, sieht Buffett sich also ebenso wie wir im IAC als waschechten Langfristinvestor, der seinen Unternehmen unabhängig von der Börsenlage treu bleibt.

Warum nicht mehr Anleger ähnlich erfolgreich sind wie Buffett, wenn die Anlagestrategie tatsächlich so einfach ist, fragen Sie sich? Nun, obwohl die meisten Anleger die Fähigkeit besitzen, Buffet’s Investment-Philosophie zu verstehen, haben nur sehr wenige die Disziplin, sie auch umzusetzen. Buffett hingegen zeichnet eine schier übermenschliche Disziplin dabei aus, seinen Investmententscheidungen treu zu bleiben, egal, was um ihn herum geschieht.

Und genau das ist auch notwendig: Denn natürlich entwickeln sich auch Buffett´s Aktien-Investments nicht linear positiv. Die Berkshire-Aktie konnte ebenso wie die gesamte Börse in den vergangenen zehn Jahren keinen Zugewinn verbuchen. Das macht seine Strategie auf die lange Sicht jedoch nicht weniger erfolgreich.


Mit besten Grüßen


Ihr


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