Itzehoer Aktien Club

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Mamma Mia, Italia ! 28.02.2013

Mamma Mia, Italien!Nach der Wahl in Italien meldet sich die Euro-Krise an den Finanzmärkten zurück. Kein Wunder, haben die Italiener doch an der Wahlurne klar zu verstehen gegeben, was sie von einer soliden Wirtschaftspolitik zum Abbau ihrer immensen Staatsschulden halten: Rein gar nichts ! Stattdessen haben sie ihrem Skandalpolitiker Berlusconi ein Comeback beschert. Berlusconi hatte versprochen, die unter Mario Monti begonnenen Sparprogramme und Reformen rückgängig zu machen. Mehr noch: Rund 4 Milliarden Euro, die der Staat im vergangenen Jahr durch eine neu eingeführte Immobiliensteuer zur Sanierung seiner Finanzen eingenommen hatte, wollte der Kavaliere den Bürgern per Check zurückerstatten. Und anstatt Steuersünder hart zu bestrafen, um die Steuermoral der Italiener zu erhöhen, warb Berlusconi mit einer Amnestie für Steuersünder. Mit der Wahl Berlusconis setzen viele Italiener also weiter auf "La Dolce Vita" anstatt auf "Gürtel enger schnallen" - und das trotz drohendem Kollaps der Staatsfinanzen.

Sind die Italiener also naiv ? Oder steckt dahinter gar Berechnung ? Fakt ist: Europa kann sich noch so sehr über die Sparunwilligkeit der Italiener aufregen. Dagegen ausrichten kann man nichts. Denn die Italiener wissen ebenso wie alle anderen Länder der Euro-Zone, dass Italien zu groß ist, um von den Euro-Rettern fallen gelassen zu werden. Eine Staatspleite Italiens würde unweigerlich einen kompletten Zusammenbruch der Euro-Zone bedeuten. Damit wären auch die vielen hundert Milliarden Euro, die Deutschland und die anderen Euro-Retter bereits seit Ausbruch der Euro-Krise in die Rettungsschirme gesteckt haben, verloren. Durch diesen Milliarden-Verlust sähen sich die bisherigen Retter plötzlich selbst mit dem Staatsbankrott konfrontiert. Die Italiener haben also mit der Wahl am Sonntag den Blanko-Scheck gezogen, den ihnen die Deutschen und andere Euro-Retter in den letzten Jahren allen Warnungen zum Trotz ausgestellt haben. Oder anders ausgedrückt: Die Euro-Retter haben mittlerweile so viel Geld in die Euro-Rettung gesteckt, dass sie sich ein Scheitern und damit den Verlust der Rettungsgelder selbst nicht mehr leisten können. Damit sind sie erpressbar, und alle wissen es. Auch die Italiener.

Wohin das alles am Ende führt, weiß auch ich nicht. Doch eines steht fest: Mehr und mehr entwickelt sich der Euro und seine Rettung zum größten Wirtschaftsexperiment in der Geschichte - mit ungewissem Ausgang und atemberaubendem Einsatz. Das Vermögen ganzer Nationen liegt beim Poker um die Euro-Rettung auf dem Tisch und alle Beteiligten nähern sich dem "All-In".

Macht es Sinn, in einer solch unberechenbaren Situation in Aktien zu investieren ? Nun, wo denn sonst !? Euro-Sparguthaben, Staatsanleihen und damit das gesamte Bank- und Finanzsystem der Euro-Zone bergen in dieser Situation vollkommen unkalkulierbare Risiken. Einzig Sachwerte bieten grundsätzlich Schutz. Jedoch sind Immobilien und Gold bereits vollkommen überteuert. Bleiben noch Aktien. Und schließlich sind es ja Banken und Staaten, die ihre Finanzen nicht mehr im Griff haben, und nicht die Unternehmen. Letztere haben ihre Schulden in den letzten Jahren abgebaut und sitzen heute auf rekordhohen Ersparnissen. Und das bei gleichzeitig historisch niedrigen Bewertungen und attraktiven Dividendenrenditen.

Und noch etwas spricht für Aktien, insbesondere für Unternehmen außerhalb der Euro-Zone: Immer, wenn die Euro-Krise mal wieder eskaliert, fallen zwar die Aktienkurse - mit Ihnen aber auch der Euro. Das wiederum bedeutet attraktive Wechselkursgewinne für Inhaber von Aktien, die nicht auf Euro notieren. Kleines Beispiel gefällig ? Am Tag nach der enttäuschenden Italien-Wahl verzeichneten deutsche und europäische Aktien rund 2% Kursverlust. Ebensoviel verlor der Euro. Wer aber US-Aktien besaß, profitierte damit allein über die Währungsseite von einem 2%-Kursanstieg. Experten sprechen hier von einem "natürlichen Hedge", oder zu deutsch einer natürlichen Absicherung.

Wie zuverlässig dieser Mechanismus funktioniert zeigt sich in der Praxis:
Ausgerechnet am Tag nach der Italien-Wahl verzeichnete unser auf internationale Qualitätsaktien setzender Fonds "IAC-Aktien Global" dank Währungsgewinnen ein neues Allzeit-Hoch. Europäische und deutsche Aktien hingegen verzeichneten am selben Tag massive Kursverluste und markierten neue Jahrestiefststände. Seit Ausbruch der Euro-Krise vor vier Jahren haben sich unsere Qualitätsaktien damit nicht nur als guter Vermögensschutz bewährt. Die Kurse stiegen seither sogar um über 60% bzw. 12,5 % pro Jahr.


Mit besten Grüßen


Ihr


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