Itzehoer Aktien Club

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Die große Rotation 30.05.2013

Anfang Mai senkte die EZB den Leitzins im Euro-Raum auf ein neues Rekordtief von nun noch 0,5 %. Dies ist der niedrigste Zins seit Beginn der Zinsaufzeichnung vor rund 200 Jahren. Geldpolitisch befinden wir uns also mittlerweile in vollkommen unbekanntem Terrain. Doch wer nun denkt, dass das Zins-Desaster damit zumindest nicht mehr schlimmer werden kann, weil die Zinsen ja schon fast bei 0 % liegen, irrt. Um seine Handlungsfähigkeit zu unterstreichen und gar nicht erst den Eindruck aufkommen zu lassen, er hätte sein Pulver zur Bekämpfung der Euro-Krise verschossen, verkündete EZB-Chef Mario Draghi, dass er die Zinsen notfalls auch in den Negativbereich drücken würde.

So langsam aber sicher dämmert es daher nun auch den Deutschen: Ihr Geld, das vorzugsweise auf Sparbüchern, Tagesgeldkonten oder in Lebensversicherungen liegt, ist in Gefahr. Weil die Notenbanken zur Bekämpfung der Schuldenkrise den Zins in die Nähe der Nullprozentmarke drücken, reicht die Rendite nicht mehr aus, um selbst moderate Inflationsraten auszugleichen.

Die Bild-Zeitung ist ein guter Indikator für diesen Erkenntnisgewinn. "Sorge um unser Geld", titelte der Boulevard am 14 Mai. "Inflation frisst Erpartes auf. Lebensversicherungen immer weniger wert."

Die Einsicht kommt überraschend spät: Bereits seit April 2010 liegen die Zinsen unterhalb der Inflationsrate und lassen so den Wert der Ersparnisse dahinschmelzen. Genauso lange weise ich bereits an dieser Stelle unermüdlich auf die Folgen hin: Sparen lohnt nicht mehr. Denn bei Guthabenzinsen unterhalb der Inflationsrate sparen sich Zinsanleger im wahrsten Sinne des Wortes arm.

Die Lösung ist Ihnen als Leser dieser Kolumne ebensolange bekannt: Raus aus Zinsanlagen und rein in den Sachwert Aktie.

Doch, oh weh ! Wen diese Erkenntnis erst jetzt ereilt, muss angesichts neuer Rekordstände an den Weltbörsen fürchten, zu spät zu kommen. "Selbst Schuld !", könnte man entgegnen. Doch auch wenn die ersten 70 % Kursgewinn bereits verpasst sind, kann ich Sie beruhigen: Sie kommen noch lange nicht zu spät.

 

Zu spät zum Einstieg ?

Wir stehen an der Börse gerade erst am Anfang einer jahrelangen Mega-Hausse. Denn angesichts der weltweit ungelösten Staatsschuldenproblematik sind die Notenbanken gezwungen, die Zinsen noch viele Jahre niedrig zu halten. Steigende Zinsen würden angesichts der über Jahrzehnte angehäuften und mittlerweile viel zu hohen Staatsschulden unmittelbar zu reihenweisen Staatspleiten führen - nicht nur in Europa, sondern auch in Japan und den USA.

Die Zinsanleger werden daher angesichts andauernder Null-Zins-Politik in den kommenden Jahren einer nach dem anderen ihre dahinschmelzenden Zins-Anlagen in Aktien umschichten. Das Potenzial ist gewaltig: Allein die Deutschen haben sich in den letzten Jahren 4,8 Billionen Euro in Zinsanlagen angespart. Und die Sparer in den USA, Japan und anderen Ländern stehen uns in nichts nach. Sie alle leiden weltweit unter der gleichen Niedrigzins-Problematik.

Größer noch als für Privatanleger ist der Druck für institutionelle Anleger wie Pensionskassen und Lebensversicherungen. Diese haben ihren Kunden eine garantierte Rendite von teilweise 4 % über viele Jahrzehnte zugesagt und sehen sich heute angesichts des Niedrigzinsumfeldes nicht mehr in der Lage, diese Rendite zu erwirtschaften. Jedenfalls nicht mit Zins-Anlagen. Genau diese machen aber derzeit den Großteil der Anlagen von Versicherungen und Pensionskassen aus. Die Aktienquote hingegen liegt auf historischem Tiefstand. Früher oder später werden diese Profi-Anleger daher gezwungen sein, ihre ertraglosen Zins-Anlagen in Aktien umzuschichten. Tun sie es nicht, gehen sie selbst pleite, weil sie die zugesagten Auszahlungen an ihre Kunden nicht mehr erwirtschaften können.


Aktien fundamental günstig

Doch damit nicht genug. Nicht nur im Hinblick auf zukünftige Umschichtungen der Anleger in Aktien stehen wir erst am Anfang eines Jahrhundert-Trends. Auch die aktuell günstige Bewertung von Unternehmensanteilen bietet ein gewaltiges Kurspotenzial. Denn während die Kurse nach 13-jähriger Seitwärtsbewegung heute gerade mal das Niveau des Jahres 2000 zurückerobert haben, konnten die Unternehmen ihre Gewinne seither fast verdreifachen.

Davon profitieren Aktionäre nicht zuletzt auch durch satte Dividenden-Ausschüttungen. Überwiesen die DAX-Konzerne im Jahr 2000 noch 15,8 Mrd. Euro an ihre Anteilseigner, können sich diese im laufenden Jahr bereits über einen Geldregen in Höhe von 28 Mrd. Euro freuen. Insbesondere US-Unternehmen lassen ihre Anteilseigner zudem noch durch milliardenschwere Aktienrückkaufprogramme am eigenen Erfolg teilhaben.

Angesichts Null-Zinsen für Sparer und satter Dividenden und Kursgewinne für Aktionäre muss man kein Prophet sein, um den Trend für die nächsten Jahre vorherzusehen: Immer mehr Zins-Anleger werden in den kommenden Jahren dem Siechtum ihrer Ersparnisse ein Ende bereiten und auf den gerade erst angefahrenen Börsenzug aufspringen. Experten sprechen angesichts dieses sich klar abzeichnenden Trends bereits von der "Great Rotation", der großen Rotation in Form von  Umschichtungen aus inflationsgeplagten Zinsanlagen in den Sachwert Aktie.

Diese "große Rotation" steht gerade erst am Anfang. Zinsanleger kommen nur ganz langsam, einer nach dem anderen, zu der Erkenntnis, dass sie sich langsam aber sicher arm sparen. Und auch die Stimmung für Aktien ist nach der schlechten Entwicklung seit dem Jahr 2000 noch immer von starker Skepsis und Misstrauen geprägt. Wer jetzt sein Vermögen aus Zinsanlagen in Aktien umschichtet hat daher zwar bereits die ersten drei guten Börsenjahre mit 70 % Kursanstieg verpasst. Doch uns steht noch ein weiteres gutes Börsenjahrzehnt und mehrere hundert Prozent Kurspotenzial bevor.

 

Notenbanken machen es vor

Das sehen ausgerechnet auch gerade diejenigen so, die die Zinsmisere verantworten: die Notenbanken. Diese investieren das zur Bekämpfung der Schuldenkrise frisch gedruckte Geld laut Nachrichtensender Bloomberg nämlich zunehmend in Aktien. So will die Bank of Japan ihre Investitionen in Aktienfonds bis Ende kommenden Jahres glatt auf 27 Mrd. Euro verdoppeln. Die Zentralbank Israels hat bereits für 77 Mrd. Dollar US-Aktien gekauft. Und die Notenbanken Tschechiens und der Schweiz haben gerade erst ihre Aktienengagements auf 10 % ihrer Reserven angehoben. Und nun raten Sie mal, was die Notenbanken dazu bewegt, ihre Reserven in Aktien umzuschichten. Genau: Die Tatsache, dass auch in Zinsanlagen geparkte Notenbankreserven angesichts Nullzins über kurz oder lang von der Inflation aufgefressen werden. Dann doch lieber das frisch gedruckte Papiergeld in den Sachwert Aktie investieren.

 

Fazit

Angesichts rekordtiefer Zinsen haben wir geld- und zinspolitisches Neuland erreicht. Fest steht jedoch: Wer sein Erspartes weiterhin zu nahe 0 % auf dem Sparkonto liegen lässt, verliert Jahr für Jahr einen Teil seines Vermögens durch Inflation. Man spart sich arm. Rettung bietet da nur die Investition in Sachwerte, allen voran Aktien. Diese sind nach 13-jähriger Seitwärtsbewegung historisch niedrig bewertet und bieten zudem attraktive Dividendenrenditen. Für die kommenden Jahre zeichnet sich daher eine "große Rotation" von Zinsanlagen in Aktien ab. Die Notenbanken machen es schon einmal vor.

Handeln auch Sie darum jetzt: Investieren Sie in Aktien, jetzt, wo die große Rotation gerade erst am Anfang steht - und verkaufen Sie in einigen Jahren, wenn die Rotation sich ihrem Ende zuneigt und Anleger sich um Aktien reißen als gäbe es morgen keine mehr.

Ihnen bietet sich eine Jahrhundert-Chance. Nutzen Sie sie !


Zur Aufstockung am Gemeinschaftsdepot


Mit besten Grüßen


Ihr


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