Itzehoer Aktien Club

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Happy Birthday, DAX ! 28.06.2013

daxAm 01. Juli feierte der DAX seinen 25. Geburtstag. Und das bei rund 8.000 Punkten. Von seinem Ausgangswert bei 1.000 Punkten  im Jahr 1988 hat sich der deutsche Leitindex somit glatt verachtfacht. Das entspricht einer durchschnittlichen Rendite von fast 9 % pro Jahr. Dabei strebte der DAX allerdings nicht gleichmäßig aufwärts.

Praktisch den gesamten Gewinn, nämlich die Entwicklung von 1.000 auf 8.000 Punkten, hat der Index bereits in der ersten Hälfte seines bisherigen Lebens zwischen 1988 und 2000 erzielt (siehe Chart unten). Danach war mit deutschen Aktien unter dem Strich nichts mehr zu verdienen. Das Platzen der Technologieblase zwischen 2000 und 2003 sowie die weltweite Finanzkrise zwischen 2008 und 2009 haben den DAX jeweils um mehr als 50 % in den Keller geschickt.

Seit 2009 läuft es beim DAX jedoch wieder rund - und das trotz Euro-Krise. Seit seinen Krisentiefstständen vor vier Jahren hat sich der Index bereits wieder verdoppelt und erst im Mai diesen Jahres mit 8.530 Punkten ein neues Rekordhoch markiert.

DAX - zum Vergrößern klicken!Bis auf die von uns bereits mehrfach als "verlorenes Jahrzehnt" bezeichneten Jahre von 2000 bis 2009 waren Aktien also eine durchaus attraktive Anlage. Und selbst unter Berücksichtigung dieser Phase muss sich der DAX mit seiner Verachtfachung seit 1988 bzw. durchschnittlich 9 % Rendite pro Jahr nicht verstecken. Weder Sparbuch noch Lebensversicherungen oder Immobilien konnten im letzten Vierteljahrhundert auch nur annähernd eine ähnliche Rendite erzielen.

Grund zur Freude also unter deutschen Anlegern zum 25-jährigen DAX-Geburtstag ? Keinesfalls. Denn leider profitieren die Deutschen kaum von der erfolgreichen Entwicklung ihres eigenen Börsenbarometers. Schließlich machen deutsche Anleger bei der Geldanlage seit jeher einen großen Bogen um Aktien. Gerade einmal jeder zehnte Deutsche besitzt Dividendenpapiere.

Die Gewinne des deutschen Aktienmarktes fließen demzufolge nicht in deutsche, sondern in ausländische Taschen. Rund zwei Drittel aller im DAX notierten Aktien werden von ausländischen Aktionären gehalten, allen voran unsere europäischen Nachbarn dicht gefolgt von US-Anlegern. Nur rund ein Drittel der deutschen Aktien wird hingegen von deutschen Anlegern selbst gehalten.

titel euroDamit bringen sich die Deutschen selbst um die Früchte ihrer wachsenden Wirtschaft. Nicht nur, dass sie die Kurssteigerung ihrer eigenen Aktien ausländischen Investoren überlassen. Auch von den rund 90 Milliarden Euro Dividendenzahlungen, die die DAX-Konzerne allein in den letzten drei Jahren ausgezahlt haben, floss nur ein mageres Drittel an deutsche Anleger.

Kurzum: Wir Deutsche sind vorbildliche Arbeitnehmer, zuverlässig, fleißig und pflichtbewusst. Zudem haben wir in den letzten zehn Jahren - anders als unsere südeuropäischen Nachbarn - beim Gehalt den Gürtel enger geschnallt und auf Reallohnsteigerungen verzichtet.
Dies hat die überlegene Konkurrenzfähigkeit der deutschen Wirtschaft im internationalen Wettbewerb erst ermöglicht. Die Früchte dieser Leistungen in Form von sprudelnden Unternehmensgewinnen, reichen Dividendenausschüttungen und steigenden Unternehmenswerten bzw. Aktienkursen hingegen überlassen deutsche Anleger bereitwillig anderen.

Übrigens: US-Aktien haben sich in den letzten 25 Jahren gar verzehnfacht und den DAX damit noch in den Schatten gestellt. Sollte dieser sich hingegen in den kommenden 25 Jahren nur wieder verachtfachen, würde er zu seinem 50. Geburtstag über 60.000 Punkten notieren. Darauf weist auch das Anlegermagazin Euro am Sonntag hin. Bleibt zu hoffen, dass bis dahin auch mehr deutsche Anleger zu Aktionären werden und so Grund zu feiern haben.


Mit besten Grüßen


Ihr


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