Zinswende, Euro-Krise, Syrien... 29.08.2013
Ein sich ankündigender Ausstieg der US-Notenbank aus der lockeren Zinspolitik, die noch immer schwelende Euro-Krise mit erneuten Hilferufen aus Griechenland, eine drohende Eskalation des Bürgerkriegs in Syrien und nicht zuletzt die anstehende Bundestagswahl. Derzeit sehen sich Investoren gleich mit einer ganzen Reihe schwergewichtiger Unsicherheiten konfrontiert. Kein Wunder, dass DAX und Dow in den letzten drei Monaten vom Aufwärts- in den Seitwärtstrend gewechselt haben.
Doch gerade die derzeitige Häufung von Unsicherheiten könnte sich als gute Einstiegschance herausstellen. Schließlich bringt Unsicherheit viele zittrige Anleger dazu, sich erst einmal von ihren Aktien zu trennen, was wiederum die Kurse drückt. Ein perfektes Umfeld für langfristig orientierte Schnäppchenjäger.
Zudem verlieren die aktuellen Unsicherheiten bei genauerem Hinsehen schnell an Gewicht: Steigende US-Zinsen sind schließlich ein untrügliches Zeichen für ein endlich wieder anziehendes Wirtschaftswachstum in der größten Volkswirtschaft der Welt. Dass die Euro-Krise weder in Griechenland noch in Spanien oder Italien bereits überstanden ist, dürfte ebenfalls niemanden überraschen. Und dass politische Börsen - ob in Bezug auf heimische Wahlen oder internationale Krisenherde - kurze Beine haben, ist spätestens seit André Kostolany bekannt.
Anstatt sich verunsichern zu lassen, sollten Anleger daher zurzeit besser versuchen, ihren Blick auf das Wesentliche zu richten. Dazu gehört in erster Linie die Frage, wie es mit der Weltwirtschaft im Allgemeinen und den Unternehmen im Speziellen in den kommenden Monaten weitergeht. Und da gibt es durchaus Grund für Optimismus.
So schickt sich die US-Wirtschaft mit einem erwarteten Wachstum von rund 2 % für 2014 erstmals seit der Lehman-Pleite in 2009 wieder an, sich zur Lokomotive der Weltkonjunktur zu entwickeln. Dies wiederum bedeutet für US-Konsumriesen wie Wal Mart, Procter & Gamble, Coca-Cola und Harley Davidson glänzende Geschäftsaussichten.
Und auch Europa gibt derzeit Hoffnung, nach jahrelanger Rezession im kommenden Jahr endlich wieder ein zartes Wachstum zu erzielen. Da Anleger die Euro-Zone bereits abgeschrieben hatten und Aktien wie BMW, Vodafone, ENI und Royal Dutsch dementsprechend zu Ausverkaufspreisen notieren, ist hier das Überraschungs- und Erholungspotenzial in den kommenden Monaten erheblich.
Zu guter Letzt die Schwellenländer: Auch wenn sich über den Anlegerlieblingen der letzten Jahre seit einigen Monaten düstere Konjunkturwolken zusammenbrauen und das Wachstum in China mit 7 % auf den niedrigsten Stand seit 10 Jahren sinken dürfte - die Mittelschicht in den Schwellenländern wächst weiter kräftig. Ganz zur Freude von McDonald´s, die allein in den kommenden 12 Monaten über 200 neue Restaurants in China eröffnen wollen. Oder unserem Neuzugang im Gemeinschaftsdepot China Mobile, schon heute mit 730 Millionen Kunden weltgrößter Telefonkonzern, der Monat für Monat noch 5 Millionen Neukunden dazugewinnt.
Anleger sollten es darum derzeit mit Super-Investor Warren Buffett halten: "Die Zukunft ist niemals klar: Schon für ein bisschen Gewissheit muss man einen hohen Preis zahlen. Unsicherheit ist deshalb der Freund von Langfrist-Investoren."
In diesem Sinne: Nutzen Sie die aktuelle Unsicherheit und die daraus resultierende Börsenflaute, um gerade jetzt günstig auf Schnäppchenjagd zu gehen !
