Itzehoer Aktien Club

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Warum US-Aktien ? 29.08.2006

Eine der häufigsten Anfragen zu unserem Gemeinschaftsdepot ist die Frage nach unserem relativ hohen Anteil an US-Aktien. Erst gestern erreichte mich wieder die Email eines Interessenten, der unsere Strategie der Weltmarktführer grundsätzlich für sehr gut weil nachvollziehbar hält, den hohen US-Anteil jedoch in Frage stellte. Schließlich könne man in jeder Wirtschaftszeitung nachlesen, dass die Amerikaner doch völlig überschuldet seien, die US-Handelsbilanz ein horrendes Minus ausweist und daher sowohl Dollar als auch US-Konjunktur in der Zukunft nichts Gutes erwarten lassen.

Wirft man jedoch einmal einen Blick hinter solch weit verbreitete Vorurteile und überprüft die Argumente der US-Pessimisten auf Herz und Nieren, kommt man am Ende zu einem vollkommen anderen Bild:


Mythen & Vorurteile

Zwar ist es richtig, dass die US-Privathaushalte pro Kopf höher verschuldet sind als beispielsweise wir Deutschen. Allerdings können es sich die Amerikaner auch leisten. Ihren privaten Schulden stehen nämlich auch entsprechend höhere Privatvermögen gegenüber. Saldiert man Schulden und Vermögen, bringen es die Amerikaner pro Kopf auf ein Nettovermögen von etwa 130.000 Euro, während das Nettovermögen der Deutschen im Durchschnitt bei gerade mal 90.000 Euro liegt.

Ähnlich das Bild beim Einkommen: Mit einem durchschnittlichen Pro-Kopf-Einkommen von über 32.000 Euro pro Jahr bringen es die Amerikaner auf Platz zwei der Weltrangliste der Top-Verdiener, nur knapp hinter den Luxemburgern. Wir Deutschen liegen mit einem durschnittlichen Pro-Kopf-Einkommen von 23.000 Euro gerade mal auf Platz 21 der Weltrangliste.

Bei der öffentlichen Verschuldung hingegen unterscheidet sich das Bild in den USA kaum von der Situation hierzulande: Während die öffentliche Hand in den USA mit 66,6 % des Bruttosozialproduktes verschuldet ist, liegt die Staatsverschuldung in Deutschland mit 68,6 % nur wenig darüber. Ebenso lag die Neuverschuldung in beiden Ländern in den letzten Jahren im Gleichschritt über 3%.

Ein weiteres häufiges Argument der US-Kritiker ist das ausufernde Handelsbilanzdefizit. Demnach verschulden sich die Amerikaner pro Tag mit rund 2 Mrd. USD im Ausland und "saugen" so 80% der weltweiten Ersparnisse auf. Zwar sind diese Zahlen nicht von der Hand zu weisen, jedoch lohnt auch hier ein Blick auf die andere Seite der Medaille: Die Amerikaner sind nicht nur die größten Schuldner der Welt, sie sind gleichzeitig auch die größten Auslandsinvestoren. Über ihre internationalen Weltmarktführer von McDonald´s über Microsoft bis hin zu Wal-Mart investieren die Amerikaner in vielen Ländern der Welt Milliardenbeträge, allen voran in China. Das volkswirtschaftliche Bild der Kreditaufnahme im Ausland, um mit diesem Geld dann weltweit Unternehmen auf- und auszubauen, spiegelt daher die amerikanische Mentalität einer erhöhten Risikobereitschaft wider, oder kurz: die Amerikaner sind eben vielmehr Unternehmer als wir Deutschen.


Schiere Macht durch Größe & Ertragskraft

Völlig unabhängig dieser volkswirtschaftlichen Betrachtungen beweist die Größe und Qualität der US-Unternehmen darüber hinaus, dass für einen global investierenden Aktionär tatsächlich kein Weg an US-Aktien vorbeiführt. Egal, ob in der Pharma-, Software-, Finanz- oder Konsumbranche: Mit Pfizer, Microsoft, Citigroup oder Wal-Mart sind es in fast jeder bedeutenden Branche US-Unternehmen, die die Weltmarktführerschaft innehaben und weiter ausbauen.

Diese schiere Übermacht der US-Konzerne spiegelt sich denn auch in der weltweiten Börsengewichtung wider: Mit 55% machen US-Aktien über die Hälfte der weltweiten Börsenkapitalisierung aus, deutsche Aktien gerade mal 3%. Im Vergleich dazu sind wir im IAC-Gemeinschaftsdepot mit einem US-Anteil von "nur" 50% sogar leicht untergewichtet in US-Aktien.

Der Blick auf die Ertragskraft von US-Konzernen müsste dann auch den letzten US-Kritiker nachdenklich machen: So erwarten die im S&P 500 vereinten 500 größten börsennotierten US-Konzerne für das laufende Jahr 2006 einen Gesamtgewinn von rund 800 Mrd. USD. Für 2007 soll der Gewinn sogar auf über 900 Mrd. USD steigen. Zum Vergleich: Der Börsenwert aller deutschen Unternehmen aus dem DAX, SDAX und TECDAX zusammengerechnet beträgt rund 740 Mrd. Euro.

Plakativ könnte man folglich sagen, die 500 größten US-Konzerne könnten auf der Stelle die gesamte börsennotierte deutsche Wirtschaft übernehmen und die Kosten dafür innerhalb eines einzigen Jahres aus dem laufenden Gewinn aufbringen.

Dass dieses Beispiel nicht nur theoretischer Natur ist, zeigen zahlreiche Übernahmen, wie beispielsweise Wella durch Procter & Gamble, in den letzten Jahren. Mittlerweile liegen über 50% der Börsenkapitalisierung aller DAX-Konzerne nicht mehr in deutscher, sondern in ausländischer Hand. Ein Großteil davon bei US-Konzernen.


Niedrige Bewertung

Bleibt einzig anzumerken, dass sich US-Aktien trotz dieser schieren wirtschaftlichen Übermacht in den letzten drei Jahren deutlich schlechter entwickelt haben als beispielsweise deutsche Aktien. Genau darin liegt jedoch aktuell die große Chance für eine bevorstehende Aufholjagd der US-Börse.

Wie das renommierte US-Wirtschaftsmagazin Forbes jüngst ermittelte, haben die 500 größten US-Konzerne ihre Gewinne zwischen 2001 und 2006 knapp verdreifacht. Der Börsenwert der Unternehmen ist jedoch im gleichen Zeitraum annähernd unverändert geblieben. Dies hat dazu geführt, dass gerade US-Qualitätsaktien heute so niedrig bewertet sind, wie seit 25 Jahren nicht mehr.

Für uns im IAC ein guter Grund, unseren US-Weltmarktführern weiter die Treue zu halten. Der Kauf von erstklassigen Qualitätsaktien zu niedrigen Preisen ist schließlich das sicherste Rezept für deutlich zweistellige Kursgewinne in den kommenden Jahren.

Nutzen Sie die niedrige Bewertung unserer Qualitätsaktien zur Aufstockung


Mit besten Grüßen


Ihr


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