Itzehoer Aktien Club

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DAX 7.000 27.02.2007

Langsam wird es unheimlich: Während der Welt-Aktien-Index im Februar leicht ins Minus rutschte, klettern deutsche Aktien weiter munter aufwärts. Am gestrigen Montag schloss der DAX erstmals seit November 2000 wieder über der Marke von 7.000 Punkten. Vorangegangen ist eine Kursrallye, die ihresgleichen sucht: In den letzten 4 Jahren brachte es das deutsche Börsenbarometer auf einen Anstieg von über 33 % pro Jahr. Seit Sommer letzten Jahres hat der DAX selbst diesen bereits steilen Aufwärtstrend nochmals nach oben durchbrochen und steigt seither mit einer Jahresrate von 50 % pro Jahr. Man muss kein Pessimist sein, um sich zu fragen, wie lange das noch gut geht.

Optimisten mögen einwenden, dass der jüngst erlebte steilste DAX-Anstieg seit 50 Jahren nur eine Reaktion auf den vorangegangenen stärksten Einbruch war. Und sicher liegt darin einiges an Wahrheit. Doch egal, ob aus fundamentaler oder börsenpsychologischer Sicht: Es mehren sich die Anzeichen, dass ein baldiges Ende der DAX-Rallye nicht mehr fern ist.

So schwimmen deutsche Aktien in der Gunst internationaler Anleger aktuell ganz obenauf. Allein das legt den Verdacht einer Übertreibung nahe. Günstige Kaufgelegenheiten ergeben sich nun einmal naturgemäß nicht dort, wo die Stimmung gut ist.

Das KGV deutscher Aktien erscheint mit aktuell 14,5 zwar noch mäßig. Bedenkt man jedoch, dass viele DAX-Konzerne in 2006 ihre Bilanzierung vom deutschen HGB-Standard auf den internationalen IAS-Standard umgestellt haben und dadurch die ausgewiesenen Gewinne um rund 10 % höher ausfallen, ergäbe sich nach altem Standard ein aktuelles KGV von rund 16. Im historischen Vergleich kann dies nicht mehr als günstig, sondern gerade noch als durchschnittlich bezeichnet werden.

Relativ teuer wird die Bewertung deutscher Aktien gar, wenn man den Vergleich mit anderen Märkten sucht: So weist der Euro-Stoxx derzeit ein KGV von gerade mal 11,5 auf und auch US-Aktien sind gemessen am S&P 500 mit einem KGV von 13,5 deutlich billiger. Die Konsequenz: Entweder steht europäischen und US-Aktien künftig eine fulminante Aufholjagd bevor, oder der DAX dürfte deutlich korrigieren. Vielleicht auch von beidem etwas.

Wie man es jedoch auch dreht und wendet: Die deutliche Outperformance deutscher Aktien dürfte in nicht allzu ferner Zukunft ins Gegenteil umschlagen. 7.000 Punkte im DAX sind daher ein guter Zeitpunkt, um das eigene Portfolio globaler aufzustellen - falls noch nicht geschehen.


Mit besten Grüßen


Ihr


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