Aktionäre auf der Flucht 30.07.2007
Soeben habe ich mich auf der Internetseite des Bundesverbandes der Investmentgesellschaften www.bvi.de mal wieder über das aktuelle Anlageverhalten der Deutschen informiert. Dabei fand ich bestätigt, was sich schon seit Monaten abzeichnet: Deutsche Aktionäre sind auf der Flucht. Allein im ersten Halbjahr 2007 zogen die Deutschen über 11 Mrd. Euro netto aus Aktienfonds ab - mehr als in jedem anderen Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen des BVI.
Wie der monatlichen Statistik über die Mittelzu- und abflüsse deutscher Anleger in Investmentfonds darüber hinaus zu entnehmen ist, wurden im gleichen Zeitraum Geldmarktfonds mit fast 30 Mrd. Euro Netto-Mittelzuflüssen überhäuft. Ebenfalls ein Rekordwert.
Raus aus Aktienfonds, rein in Geldmarktfonds ist also die aktuelle Devise deutscher Anleger.
Nun wäre ein solches Verhalten ja noch halbwegs nachvollziehbar, wenn Aktien in den letzten Jahren nur Verluste erwirtschaftet hätten und die Zinsen am Geldmarkt eine attraktive Alternative wären. Keins von beiden ist jedoch der Fall. Gemessen an unserem Gemeinschaftsdepot haben internationale Qualitätsaktien in den letzten 12 Monaten von Juli 2006 bis Juli 2007 über 10 % zugelegt - steuerfrei versteht sich. Geldmarktfonds brachten es im Vergleichszeitraum hingegen gerade mal auf magere 3,2 % Ertrag - vor Steuern wohlgemerkt.
Wie so oft ist das Verhalten der Masse somit kein sonderlich guter Ratgeber für das eigene Anlageverhalten. Fakt ist schließlich: Langfristig sind Aktien jeder anderen Anlageform renditemäßig klar überlegen. Bedenkt man dann noch, dass sich uns Deutschen derzeit die einzigartige Möglichkeit bietet, durch einen Aktienkauf vor Ende 2008 in den Genuss lebenslanger Steuerfreiheit auf Kursgewinne zu kommen, gibt es wohl kaum noch etwas zu überlegen. Die günstigen Einstiegskurse durch den jüngsten Kursrückgang sollten Langfristanlegern da gerade recht kommen.
