Itzehoer Aktien Club

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Jubiläum: Der 87er-Crash 31.10.2007

Vor fast genau 20 Jahren, am 19. Oktober 1987, ereignete sich an der Wall-Street ein Ereignis, das Aktionäre allein beim Gedanken daran noch heute schaudern lässt: Der große Börsencrash von 1987. Was war passiert ?

Nach fünf Jahren zunehmender Euphorie, in deren Verlauf sich der Dow-Jones-Index verdreieinhalbfacht hatte, fand die Börsenparty am Schwarzen Montag ein jähes Ende. Innerhalb weniger Handelsstunden fiel der Dow-Jones-Index von 2247 auf 1739 Punkte und damit um 22,6 %. Bis heute der größte Tagesverlust seiner Geschichte.

Die Panik unter den Anlegern war perfekt. Dies galt umso mehr, da keiner wusste, warum die Börse eigentlich ins Bodenlose stürzte. Weder aus den Unternehmen, noch von der Zinsfront und auch aus der Politik gab es an diesem Montag keine Hiobsbotschaft, mit der sich der Crash hätte erklären lassen. Tatsache ist jedoch, dass der in den Vorjahren anhaltende Siegeszug der Technik an der Börse einen nicht unerheblichen Teil zum Crash beigetragen hatte.

So war es dank zahlreicher computertechnischer Neuerungen seit Mitte der 80er Jahre erstmals möglich geworden, Depots durch Stop-Loss-Orders gegen fallende Kurse abzusichern. Dabei setzte man für seine Aktien Limitkurse, bei deren Unterschreitung automatisch ein Verkauf ausgelöst wurde, um weitere Verluste zu vermeiden. Ironischerweise waren es gerade diese zur Absicherung gedachten Orders, die den Crash im wesentlichen erst ermöglichten, da mit fallenden Kursen ständig weitere computergesteuerte Stop-Loss-Verkäufe an den Markt kamen.

Tatsächlich nutzten den meisten Anlegern ihre Stop-Loss-Orders herzlich wenig, da die Kurse so schnell fielen, dass zahlreiche Orders gar nicht oder erst dann ausgeführt werden konnten, als die Kurse bereits ihren Crash hinter sich hatten.

Heute, 20 Jahre nach dem größten Tages-Crash in der Geschichte, ist die Betrachtung weit weniger dramatisch: Da der Dow Jones die restliche Zeit des Jahres gute Gewinne erzielte, schloss er das Börsenjahr 1987 trotz des Oktober-Crashs unter dem Strich sogar mit einem Plus ab.

Bis heute haben sich die Kurse darüber hinaus nicht nur längst wieder erholt, sondern mehr als versechsfacht. Selbst ein Pechvogel, der am Schwarzen Montag direkt vor dem Crash bei 2247 Punkten im Dow Jones an der Börse investiert hätte, hätte bis heute eine Rendite von über 11 % pro Jahr erzielt. Der Glückspilz hingegen, der nach dem 87er-Crash bei 1739 Punkten zugegriffen hätte, könnte sich seither über eine Rendite von gut 13 % pro Jahr freuen.

Fazit:
An der Börse gilt: Nach dem Crash ist vor dem Crash. Neben dem 87er-Crash gab es den Crash von 1929, den Technologie-Crash im Jahre 2000 und viele weitere kleinere Crashs. Die Börse hat jedoch noch jeden Crash wieder aufgeholt und sich zu neuen Höchstständen aufgeschwungen. Um mit Aktien dauerhaft eine zweistellige Rendite zu erzielen, ist es daher nicht notwendig, einen Crash voraussehen zu können. Entscheidend ist vielmehr, im Falle eines Crashs Ruhe zu bewahren und einen langfristigen Anlagehorizont zu haben. Die einzigen Verlierer im 87er-Crash waren schließlich nicht diejenigen, die vor dem Crash investiert haben - sondern diejenigen, die im Crash verkauft haben.


Mit besten Grüßen


Ihr


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