Itzehoer Aktien Club

Itzehoer Aktien Club

Crash-Monat Oktober 29.09.2009

In den letzten sechs Monaten gab es für Börsianer allen Grund zum Feiern. Kursgewinne wohin das Auge sah. So weit so gut. Doch nun steht uns mit dem Oktober ein berüchtigter Crash-Monat ins Haus.

Statistiker haben ermittelt, dass der Oktober an der Börse deutlich schlechtere Ergebnisse brachte als die meisten anderen Börsenmonate. Als Begründung dafür kursieren unter Börsianern die unterschiedlichsten Gerüchte: Die einen meinen, dass die Anleger im Oktober teure Urlaubsrechnungen bezahlen und deshalb vermehrt Aktien verkaufen müssten. Andere wiederum machen das schlechte Wetter und die kürzer werdenden Tage für eine allgemeine Stimmungseintrübung verantwortlich. Mir persönlich scheinen all diese Erklärungsversuche an den Haaren herbeigezogen.

Meine eigene Erklärung lautet vielmehr: Es ist reiner Zufall ! Einer der zwölf Kalendermonate muss schließlich der schlechteste sein. Der Oktober sticht letztlich deswegen statistisch hervor, weil in der Vergangenheit gleich mehrere voneinander vollkommen unabhängige Negativereignisse in diesen Monat gefallen sind. Beispielsweise die Eskalation der Finanzkrise im letzten Jahr, der 87´er-Börsencrash und der Ausbruch der Weltwirtschaftkrise in 1929.

Das muss allerdings nicht bedeuten, dass uns der Oktober zwangsweise auch in diesem Jahr Verluste bescheert. Die nach wie vor sehr skeptische Stimmung unter Börsianern spricht vielmehr dafür, dass die Kurserholung keinesfalls abgeschlossen ist. Noch immer sind die Bargeldbestände bei privaten und institutionellen Anlegern weltweit extrem hoch. Wer also jetzt ängstlich auf die Oktober-Statistik schielt und sich demzufolge an der Börse zurückhält, geht ein hohes Risiko ein, den derzeit steigenden Kursen weiter hinterherschauen zu müssen.

Ohnehin denke ich, dass man sich bei der langfristigen Anlage in Aktien nicht von irgendwelchen Statistiken und daraus abgeleiteten Börsenregeln leiten lassen sollte. Denken Sie nur einmal an den geflügelten Spruch "Sell in may and go away". Wer sich dieses Jahr daran gehalten und seine Aktien im Mai verkauft hat, verpasste bedauerlicherweise eine der stärksten Sommer-Rallyes der Geschichte !

Fazit:

Lassen Sie sich von skurrilen Börsenstatistiken in Ihrer langfristigen Investmentplanung nicht beeinflussen. Schon gar nicht, was den angeblichen Crash-Monat Oktober angeht. Da halten Sie es lieber mit Mark Twain, der bereits wusste: "Oktober ist ein sehr gefährlicher Börsenmonat. Andere gefährliche sind: Januar, Februar, März, April, Mai, Juni, Juli, August, September, November und Dezember."


Mit besten Grüßen


Ihr


Bewerten Sie den Artikel:

 
0
 
0

Newsletter-Banner