Itzehoer Aktien Club

Itzehoer Aktien Club

Börse vor, noch ein Tor ! 28.06.2010

Spätestens seit dem Sieg unserer Elf gegen England am vergangenen Wochenende ist ganz Deutschland im Fußballfieber. Die Börse gerät dadurch in diesen Tagen etwas ins Hintertreffen. Doch es gibt durchaus Parallelen:

Auf dem Spielfeld ebenso wie auf dem Parkett hängt der Erfolg wesentlich von drei Faktoren ab: Strategie, Einstellung und Durchhaltevermögen.

Hinsichtlich der Strategie ist unserem Bundestrainer Jogi Löw klar, dass eine Mannschaft nur erfolgreich sein kann, wenn Abwehr, Mittelfeld und Angriff eine ausgewogene und harmonische Einheit bilden. Eine Mannschaft mit 11 Stürmern wird im Fussball ebenso chancenlos sein, wie eine mit 11 Abwehrspielern.

Bei der Zusammenstellung eines Depots gilt das gleiche. Wer an der Börse ausschließlich auf Angriff setzt und nur hochspekulative Modeaktien kauft, geht ein hohes Risiko ein, im nächsten Börsenabschwung einen Totalverlust zu erleiden. Wer hingegen nur defensive Dividendentitel kauft, verpasst im Börsenaufschwung vermutlich einen Großteil der Kursgewinne. Eine ausgewogene Mischung aus erstklassigen Qualitätsaktien unterschiedlicher Länder und Branchen, von offensiven Technologiewerten wie Oracle oder Microsoft bis zu defensiven Pharma- und Konsumaktien wie Pfizer oder Coca-Cola, ist darum auch an der Börse die beste strategische Ausrichtung.

In Bezug auf den zweiten Erfolgsfaktor, die Einstellung, ist unseren National-Kickern folgendes klar: Wer nur spielt, um nicht zu verlieren, braucht gar nicht erst anzutreten. Fußball spielt man, um zu gewinnen. Ebenso an der Börse: Wer nicht grundsätzlich davon überzeugt ist, dass Aktien langfristig die ertragreichste und unter Berücksichtigung von Inflation und Staatspleiten sogar dauerhaft die sicherste Anlageform sind, sollte besser gar nicht erst an der Börse investieren. Auf dem Parkett ebenso wie im Fußball ist es nämlich nicht zuletzt eine Frage der eigenen Grundeinstellung und Überzeugung, ob man Rückschläge, mit denen man sowohl auf dem Spielfeld als auch an der Börse immer wieder konfrontiert ist, wegstecken kann und sie gegebenfalls sogar als Chance sieht, oder ob man sich durch sie entmutigen lässt und hinschmeißt.

Damit wären wir auch schon beim letzten Erfolgsfaktor: dem Durchhaltevermögen. Ein Fußballspiel dauert bis zum Schlusspfiff. Und an der Börse wird Bilanz gezogen, wenn man das Geld wirklich benötigt - und nicht etwa mitten im ersten Börsencrash. Wer nicht genug Zeit und Ausdauer mitbringt, um zwischenzeitliche Rückschläge auszusitzen, wird an der Börse nur mit sehr viel Glück Erfolg haben. Nämlich dann, wenn er zufälligerweise gerade in einem Aufschwung investiert ist. Wer hingegen Durchhaltevermögen zeigt und seine Aktienanlage als das sieht, was sie ist, nämlich eine langfristige Beteiligung an Unternehmen durch alle Höhen und Tiefen, und nicht etwa bloße Zockerei im Börsenauf und -ab, für den ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch der größte Crash wieder aufgeholt ist und die Börse neue Höchstkurse markiert.

In diesem Sinne: Auch wenn das Fußballfieber derzeit die Börse in den Hintergrund rücken lässt, gibt es viele Parallelen. Wobei, einen Unterschied gibt es dann doch: Selbst mit der richtigen Strategie, einer positiven Grundeinstellung und der nötigen Ausdauer ist unseren Jungs ein Happy-End in Form des WM-Titels nicht zwangsweise sicher. Dazu gehört auch noch das nötige Quentchen Glück, für das wir ihnen die Daumen drücken. Hat man an der Börse hingegen alle drei Erfolgsfaktoren berücksichtigt, dann ist der Anlageerfolg weniger eine Frage des Zufalls, sondern vielmehr eine Frage der Zeit. An der Börse wird schließlich nicht nach 90 Minuten abgepfiffen.


Mit besten Grüßen


Ihr


Bewerten Sie den Artikel:

 
0
 
0

Newsletter-Banner