Itzehoer Aktien Club

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Lehman ? Kenn` ich nicht ! 22.09.2010

Erinnern Sie sich noch ? Vor gerade mal zwei Jahren, am 15. September 2008, stellte die damals viertgrößte Investmentbank der Welt Insolvenzantrag. Zurück blieb ein gigantischer Schuldenberg von 200 Mrd. USD. Schwerwiegender noch war der mit der Bankpleite verbundene Vertrauensverlust in das globale Finanzsystem und damit auch in Aktien. Nicht nur Schwarzmaler sahen damals den totalen Zusammenbruch unseres Finanzsystems inklusive der Börsen als eine reale Gefahr.

Experten rieten Anlegern demzufolge, ihr Geld aus Aktien in Sicherheit zu bringen - und sei es auf dem Sparkonto bei 0 % Zinsen. Wer diesen Expertenrat in den Wind schlug und mitten in der Panik sein Geld in Aktien investierte, wurde von der Allgemeinheit für verrückt erklärt.

Heute, gerade mal zwei Jahre später, wissen wir, wie gewinnbringend ein solches antizyklisches Verhalten gewesen wäre.

Zwar riss die durch die Lehman-Pleite ausgelöste globale Finanzkrise die Weltkonjunktur in die schwerste Rezession seit 70 Jahren. Doch der totale Zusammenbruch des Finanzsystems blieb aus. Bereits ab Sommer 2009, nur wenige Monate nach dem Schock, kehrte die Weltwirtschaft auf den Wachstumspfad zurück. Und mit ihr die Aktienkurse.

Die Lehman-Krise haben mittlerweile viele vergessen. Geblieben ist das schlechte Gefühl. Insbesondere im Hinblick auf die Geldanlage in Aktien. Das Sparbuch hingegen bietet nach wie vor gefühlte Sicherheit. Doch da Gefühle täuschen können und bei der Geldanlage generell ein schlechter Ratgeber sind, hier einige Fakten:

Zwischen 50 % und 70 % Kurszuwachs verzeichneten Dax und Dow-Jones-Index seit dem Tiefpunkt der Krise in weniger als 18 Monaten. Wer sich hingegen von der Panik anstecken ließ und seine Aktien verkaufte, um sein Geld auf dem Sparbuch in Sicherheit zu bringen, hat mit Zitronen gehandelt. Für den Anstieg, den die Börse seit dem Tiefpunkt der Krise erzeichnet hat, benötigt das Geld auf dem Sparbuch bei 1 % Zinsen ein halbes Jahrhundert. Berücksichtigt man noch Abgeltungssteuer und Inflation, kann ein Anleger die zuvor entstandenen Verluste auf dem Sparbuch auch in 100 Jahren nicht aufholen.

Aktien hingegen haben sich in den vergangenen 100 Jahren mehr als verzweitausendfacht (Faktor 2.000) !!! Und das nicht gemessen an einigen wenigen Super-Aktien, sondern gemessen am Durchschnitt in Form des Dow-Jones-Index.

Nun sind 100 Jahre natürlich ein historisch aussagekräftiger Zeitraum, für ein Anlegerleben in der Praxis jedoch wenig relevant. Doch selbst in den vergangenen 20 Jahren haben sich Aktien glatt vervierfacht. Dabei brachten die 90er Jahre sogar eine Verfünffachung. Die vergangenen 10 Jahre ab dem Jahr 2000 waren dann allerdings aufgrund gleich zweier großer Börsenkrisen und einem Minus von unter dem Strich 20 % das schlechteste Jahrzehnt in 200
Jahren Börsengeschichte. Trotz dieser Schwankungen ergibt sich daraus seit 1990 jedoch eine Vervierfachung der Aktien. Die kommenden 20 Jahre dürften kaum schlechter ausfallen.

Der aktuelle DAX-Stand von 6.200 Punkten wäre dann in 20 Jahren rund 25.000 Punkte. Selbst, wer in 2007 unmittelbar vor der Lehman-Krise bei einem DAX-Stand von 8.000 Pkt. investiert hat, hätte sein Geld dann verdreifacht. Der Sparbuchanleger hingegen läge immer noch tief im Minus.

Fazit
Aktien sind eine schwankende Anlage. Wer mit diesen Schwankungen nicht leben kann oder will, sollte Aktien meiden und sein Geld auf dem Sparbuch anlegen. Damit erspart man sich zwar die Kursschwankungen - verzichtet jedoch auch darauf, sein Vermögen nach Steuern und Inflation jemals wachsen zu sehen. Garantiert. Entscheiden Sie selbst.


Mit besten Grüßen


Ihr


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