Itzehoer Aktien Club

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Setzen Sie in 2011 auf Aktien ! 30.12.2010

Das Börsenjahr 2010 neigt sich dem Ende zu. Entgegen der Erwartung der meisten Experten ließ sich trotz der massiven Kursgewinne in 2009 auch in 2010 gutes Geld mit Aktien verdienen. Trotzdem: So recht trauen die meisten Anleger dem Aufschwung noch nicht. So parken nach wie vor viele Investoren ihr Geld in Zinsanlagen und beobachten die Kursgewinne von Aktien mit Skepsis.

Ausgerechnet einer, von dem man es am wenigsten erwartet, wirft jetzt die Börsen-Skepsis über Bord, setzt auf Aktien und warnt gleichzeitig vor Zinsanlagen. Die Rede ist von Bill Gross, Fondsmanager des mit über 250 Mrd. USD größten Anleihefonds der Welt "Pimco Total Return" (siehe Bild). Nein, Sie haben sich nicht verlesen: Der mächtigste und erfolgreichste Fondsmanager im Bereich ANLEIHEN prognostiziert das Ende der 30-jährigen Anleihehausse und setzt daher zukünftig verstärkt auf AKTIEN.

Warum das ? Nun, Bill Gross nennt gleich drei Gründe: Erstens ist das Zinsniveau für 10-jährige Anleihen seit Anfang der 80er Jahre von rund 12 % auf aktuell nur noch rund 3 % gefallen. Damit lässt sich kein Blumentopf mehr gewinnen. Grund zwei: Die Kursgewinne, die in den vergangenen fünf Jahren das Anleiheergebnis ordentlich erhöht haben, dürften zukünftig wegfallen. Schlimmer noch: Sollten die Zinsen in den kommenden Jahren wieder steigen, werden Anleihen sogar Kursverluste verzeichnen. Bei 3 % Zinskupon bleibt allerdings nicht viel Luft, um Kursverluste aufzufangen, bevor man als Anleiheanleger insgesamt eine Negativrendite erzielt. Unter dem Strich drohen Anleiheanlegern daher in den kommenden Jahren neben einer mickrigen Gesamtrendite sogar einzelne Verlustjahre.

Und der dritte Grund: Während Anleihen von Industriestaaten wie den USA oder Ländern der Eurozone in den letzten Jahrzehnten als eine sichere Bank ohne Ausfallrisiko angesehen wurden, ist diese Einschätzung in 2010 komplett über den Haufen geworfen worden. Mehr und mehr müssen Anleihegläubiger nicht nur bei den Randländern der Eurozone mit einem Ausfall ihrer Forderung rechnen. Auch heute noch sicher geglaubte Schuldner wie die USA oder Deutschland sind vor dem Hintergrund ausufernder Staatsschulden in den kommenden Jahren durchaus risikobehaftet.

Fazit von Bill Gross: Das Chance-Risiko-Verhältnis sieht nach nunmehr 30 guten Jahren am Anleihemarkt heute denkbar schlecht aus.

Doch was tun, wenn man als Fondsmanager des größten Anleihefonds der Welt praktisch dazu verdammt ist, ausgerechnet in Anleihen investieren zu müssen ? Die Lösung: Man ändert die Spielregeln. Genau das hat Bill Gross bzw. sein Arbeitgeber, die Fondsgesellschaft Pimco, getan, indem er jüngst bei der US-Börsenaufsicht SEC die Anhebung der für den Anleihe-Fonds bisher maximal zulässigen Aktienquote beantragt hat.

Zukünftig wird der größte Anleihefonds der Welt daher verstärkt auf Aktien setzen. Und das aus gutem Grund: Nach zehn mageren Börsenjahren sind Aktien heute extrem günstig bewertet. Anders als bei Anleihen winken bei Aktien daher in den kommenden Jahren ordentliche Kursgewinne. Hinzu kommt, dass die Dividendenrendite vieler Aktien heute deutlich höher liegt als die 3 %, die 10-jährige Anleihen derzeit abwerfen.

Sie trauen weder den laufenden Kursgewinnen an der Börse noch dem Gesinnungswandel von Anleihe-Guru Bill Gross, der zukünftig vermehrt auf Aktien setzen will ? Mit anderen Worten: Sie sind und bleiben skeptisch ? Gut so ! Denn an der Börse gilt: Die Hausse wird in der Panik geboren, sie wächst in der Skepsis und stirbt in der Euphorie.

Mit anderen Worten: Der aktuelle Börsenaufschwung hatte seinen Anfang in der Panik der Finanzkrise des Jahres 2009. Seither haben Dax und Dow Jones um rund 70 % zugelegt. Trotzdem blieben die Anleger in 2010 skeptisch. Und sie werden es trotz weiter steigender Kurse an der Börse auch noch einige Jahre bleiben. Kein Wunder, stecken den meisten Börsianern doch zehn verlorene Börsenjahre in den Knochen. Da wird man nicht gleich zum euphorischen Aktienfan, nur weil die Kurse mal ein, zwei Jahre in Folge steigen. Doch solange eben diese Skepsis vorherrscht, ist der Kursaufschwung intakt. Aktien steigen derzeit nicht nachfragebedingt, weil jeder Aktien haben will, egal zu welchem Preis, sondern fundamental bedingt, weil die Unternehmensgewinne steigen. Allein im Jahr 2010 um über 30 % und damit weit stärker als die Aktienkurse.

Erst wenn die Skepsis schwindet und die Anleger wieder euphorisch werden, wie Ende der 90er Jahre, wird auch dieser Börsenaufschwung mit einem Kursfeuerwerk plötzlich und unerwartet zu Ende gehen. Aber bis dahin werden noch einige Jahre ins Land ziehen.

In diesem Sinne: Rutschen Sie gut in ein gesundes, glückliches neues Jahr - und setzen Sie in 2011 auf Aktien !


Mit besten Grüßen


Ihr


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