Itzehoer Aktien Club

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Aktien statt Anleihen 31.05.2011

"Wer gut essen will, kauft Aktien, wer gut schlafen will, kauft Anleihen." Das war einmal. Bis zu 50 % haben griechische Staatsanleihen in den vergangenen Monaten verloren. Irische Staatspapiere büßten mehr als 30 % ein, portugiesische immerhin 25 %. Die Anleihemärkte wetten auf einen teilweisen Staatsbankrott.

Selbst im derzeit vom Wirtschaftsaufschwung beflügelten Deutschland hat die Staatsverschuldung mittlerweile ein beängstigendes Ausmaß erreicht. Gemeinhin als sicher geltende deutsche Staatsanleihen verzeichneten bis in den April hinein rund 10 % Kursverlust. Inflation und Steuern noch gar nicht mitgerechnet.

Ein ähnliches Bild bietet sich in den USA: Auf rund 13.000 Milliarden US-Dollar ist hier die Staatsverschuldung mittlerweile angestiegen. Im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung stehen die USA damit in etwa gleich hoch in der Kreide wie die Europäer.

Allerdings haben die Amerikaner einen gewaltigen Vorteil: Sie können faktisch nicht pleite gehen. Denn während die EU-Staaten wie Griechenland, Italien oder auch Deutschland im Rahmen der Währungsunion ihre jeweilige nationale Hoheit über die Notenbank an die Europäische Zentral Bank (EZB) abgetreten haben, sind die USA nach wie vor völlig unabhängig in ihrer Notenbankpolitik.

Im Klartext: Wenn das Geld in einem EU-Staat wie derzeit in Griechenland knapp wird, steht das Land vor dem Bankrott. Inhaber griechischer Staatsanleihen bekommen dann ihr Geld nicht oder nur noch teilweise zurück.

Ein solches Horrorszenario wird einem Inhaber von US-Staatsanleihen niemals widerfahren. Wenn das Geld in den USA knapp wird, kann das Land schließlich unbeschränkt neue Dollar drucken, um seine Schulden zurückzuzahlen. Das allerdings führt über kurz oder lang zu Inflation.

Gläubiger europäischer Staaten und Gläubiger der USA unterscheidet daher im Wesentlichen eines: Während die Einen um ihr Geld bangen, weil die EU-Staaten vom Bankrott bedroht sind, bangen US-Gläubiger darum, wie viel das Geld, dass sie dem Staat geliehen haben, bei der Rückzahlung noch wert sein wird.

Doch was passiert eigentlich mit Aktien oder Anleihen im Falle von Staatsbankrott oder Inflation ? Ein Blick auf Argentinien im Jahr 2002 gibt Aufschluss. Während die Anleihen im Zuge des Staatsbankrotts rund 70 % an Wert verloren, haussierte die Börse. Der Aktienmarkt legte rund 400 % zu.

Das gleiche Bild bei der Inflation in Argentinien Anfang der 90er Jahre. Mit einem Plus von 700 % konnten Aktien die Geldentwertung sogar kompensieren.

Inflation und Staatsbankrott, zwei Themen für echte Schwarzseher ? Wohl kaum, auch das zeigt der Blick in die Vergangenheit. Welcher Staat glauben Sie, war in den vergangenen 200 Jahren häufiger bankrott: Deutschland oder Italien ? Deutschland ! Während Italien sich nur nach dem Zweiten Weltkrieg seiner Staatsschulden entledigte, ging Deutschland inklusive seiner Einzelstaaten wie Preußen, neunmal pleite. Aber auch die übrigen europäischen Nachbarn ließen sich nicht lumpen: Spanien war achtmal bankrott, Portugal sechsmal, Griechenland fünfmal.

Wer es vorzieht, aus der Vergangenheit zu lernen, anstatt sein eigenes Lehrgeld zu zahlen, weiß daher, was zu tun ist: Finger weg von Staatsanleihen und anderen Geldwerten, die der Inflation unterliegen, wie z.B. Tagesgeld, Sparbuch und Lebensversicherung. Aktien hingegen bieten als Sachwerte im aktuellen Umfeld nicht nur einen hervorragenden Schutz vor Staatsbankrott und Inflation. Nach zehn schlechten Jahren mit zwei großen Börseneinbrüchen sind Aktien auch seit zwei Jahren wieder im Aufwärtstrend und zudem noch immer extrem günstig bewertet.


Mit besten Grüßen


Ihr


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