Um das Netto-Null-Emissionsziel zu erreichen, ist die Europäische Union auf viele Rohstoffe angewiesen. Allein der Bedarf an Lithium, das für Elektroautobatterien verwendet wird, soll laut der Internationalen Energieagentur (IEA) um das Neunfache steigen – vorausgesetzt, das Netto-Null-Ziel wird eingehalten. Daher macht sich der australische Bergbaukonzern Rio Tinto neue Hoffnungen auf eine Lizenz, um mit dem Abbau von Lithium im serbischen Jadar-Tal zu beginnen. 600 Millionen Dollar habe Rio Tinto bereits in das Projekt investiert, so Chad Blewitt, der für Rio Tinto das Jadar-Projekt verantwortet. Bei dem Lithiumvorkommen in Westserbien handelt es sich um das größte in Europa. Rio Tinto sei bereits seit 2001 in Serbien tätig und Jadar sei das am besten untersuchte Lithiumprojekt in Europa. Bei voller Produktion würden 58.000 Tonnen Lithiumcarbonat pro Jahr gefördert werden – genug, um über eine Million Elektrofahrzeuge pro Jahr anzutreiben, so Blewitt weiter.
Fazit: Die EU will unabhängig von strategischen Rohstoffen werden. Mit dem „Critical Raw Minerals Act“ wurde beschlossen, dass 2030 nicht mehr als 65 Prozent des jährlichen Bedarfs eines strategischen Rohstoffs aus einem einzigen Drittstaat stammen darf. So gesehen stehen die Vorzeichen sehr gut, dass Rio Tinto den Zuschlag zur Lithium-Förderung in Serbien bekommt. Schätzungen zufolge habe die Mine eine Lebensdauer von mindestens 39 Jahren. Zudem ist das Projekt mit einer Lithiumkonzentration im Gestein von 1,8 Prozent als eines der wenigen in Europa konkurrenzfähig gegenüber Bergbauprojekten in Australien oder Kanada.