Dax-Rekord und Wirtschaftskrise 30.09.2024
Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich: Während das deutsche Börsenbarometer DAX jüngst neue Rekorde markierte, werden die Meldungen aus der heimischen Wirtschaft immer desaströser. Litt bislang insbesondere die energie-intensive Industrie an der fehlgeleiteten Energiepolitik und des daraus resultierenden hohen Strompreises, trifft es nun auch den Kern der deutschen Industrie: die Autobauer.
Durch die Bank weg hagelte es bei Mercedes, BMW & Co. zuletzt Hiobsbotschaften. Der VW-Konzern zieht gar erstmals in seiner Geschichte Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen in Betracht. (Mit-)Schuld am Desaster auch hier die Politik. Sie hatte die Autobauer durch Androhung milliardenschwerer Strafen zur E-Mobilität gezwungen. Doch dummerweise brechen die Absatzzahlen bei E-Autos derzeit schneller ein, als sie zuvor durch staatliche Subventionen gestiegen waren - hierzulande zuletzt um fast 70%.
Mit Ex-Porsche Chef Wendelin Wiedeking meldete sich jüngst eine Auto-Manager-Legende zu Wort: „Viele Zulieferbetriebe kämpfen um die Existenz. Viele Maschinenbauer kämpfen um die Existenz. Die Stahlwerke kämpfen um die Existenz. Bei uns ist alles so teuer und es ist unübersehbar, wo das enden soll. Wir haben Deutschland wirklich angezündet, und zwar an allen Ecken gleichzeitig“.
Wiedeking weiter: „Wir werden heute von Politikern gelenkt, die im Prinzip über keinerlei wirkliche Berufserfahrung verfügen. Frau Lang von den Grünen hat keine. Gucken Sie Herrn Kühnert von der SPD an: Der hat ein abgebrochenes Studium und hat in einem Callcenter gearbeitet. Und diese beiden Herrschaften definieren mit, wie Deutschland zu ticken hat? In welchem Land sind wir gelandet? Wir werden gesteuert von Laien, die nichts gelernt und in ihrem Leben auch nichts zustande gebracht haben, außer in der Politik ein großes Wort zu schwingen“.
Der Frust deutscher Wirtschaftsbosse ist also hoch. Das belegt auch die bereits im April erfolgte Abrechnung des Deutsche Börse-Chefs Theodor Weimer, der Deutschland gar auf „Kurs Entwicklungsland“ sieht und dafür eine Politik verantwortlich macht, die sich am vermeintlichen „Gutmenschentum ausrichte“ und der gleichzeitig der „wirtschaftspolitische Kompass“ fehle.
Bittere Folge: Laut Handelsblatt wird die Wirtschaft hierzulande nach dem Rezessionsjahr 2023 auch 2024 und 2025 schrumpfen, und damit drei Jahre in Folge – so lange, wie nie zuvor seit Gründung der Bundesrepublik. Während weltweit die Wirtschaftsleistung und damit Einkommen und Wohlstand von Jahr zu Jahr steigen, liegt das kaufkraftbereinigte Pro-Kopf-Einkommen hierzulande aktuell niedriger als 2019. Wohlstandsmäßig werden wir also bereits seit fünf Jahren international nach hinten durchgereicht. Und ein Ende ist noch nicht in Sicht.
Das liegt neben zu viel ideologisch fehlgeleiteter Politik und mangelnder Wirtschaftskompetenz auch an zu viel Bürokratie: In Sachen Künstlicher Intelligenz (KI) bspw., dem Zukunftsthema schlechthin, hat Europa den Anschluss bereits verloren, bevor das Rennen überhaupt richtig losgegangen ist – in Sachen strengster KI-Regulierung liegt die EU hingegen weltweit vorn. Als Folge haben sowohl Apple als auch Meta angekündigt, ihre neusten KI-Modelle nicht in der EU anzubieten.
Fazit
Deutsche Aktien haussieren, die deutsche Wirtschaft hingegen befindet sich im Niedergang. Für ein Umlenken bräuchte es zuerst ein Umdenken: Weg von der Frage, wie Deutschland die Welt retten kann, hin zu der Frage, wie wir unsere Wirtschaft und damit uns selbst vor dem weiteren Niedergang in der Welt retten können.