Hört man den Namen "Amazon", dann verbindet man damit oft den Online-Shopping-Giganten. Das ist auch richtig, aber die Musik spielt bei den Amerikanern woanders. Neben den Online-Aktivitäten ist Amazon auch der führende Anbieter von Cloud-Dienstleistungen. Gerade dieser Bereich ist äußerst margenstark und verspricht weiterhin hohes Wachstum. Im zweiten Quartal kletterte Amazons Gesamtumsatz um rund zehn Prozent, der Gewinn verdoppelte sich glatt auf rund 13,5 Milliarden Dollar. Das Cloud-Geschäft ist dabei mit einer Wachstumsrate von 19 Prozent knapp doppelt so stark gewachsen wie der Gesamtkonzern. Doch auch im klassischen Online-Handel tut sich was. Amazon hat in den USA einen auf Künstlicher Intelligenz basierenden Assistenten namens Rufus getestet und zur Marktreife geführt, der Kunden bei der Auswahl von Produkten unterstützen und beraten soll. Rufus kann nicht nur auf den gesamten Produktkatalog von Amazon mit sämtlichen Details und Eigenschaften zugreifen, sondern auch Kundenbewertungen und weitere Informationen aus dem Internet einbeziehen. Laut Experten könnte Rufus die Customer Journey im E-Commerce verändern und Amazons Position als führende Anlaufstelle und Startpunkt für Produktrecherchen weiter stärken.

Fazit: Amazon befindet sich im Cloud-Sektor und dem damit verbundenen Bereich rund um künstliche Intelligenz (KI) in einem starken Konkurrenzkampf. Mit Unternehmen wie Microsoft, Google und OpenAI ringt der Konzern um Marktanteile, weshalb Amazon hier auch große Investitionen getätigt hat: Um die Infrastruktur zu stützen und die KI-Entwicklung voranzutreiben habe man laut dem Finanzchef in den ersten sechs Monaten dieses Jahres über 30 Milliarden Dollar investiert. Das ist sehr viel Geld, aber notwendig, um die Technologie-Führerschaft zu behaupten. Oder wie sagt es der Volksmund: Zuerst muss man säen, um später zu ernten.