Eigentlich sind Koreaner doch sehr freundlich und nur selten in frostiger Stimmung. Die Überschrift suggeriert denn auch etwas, was so gar nicht zutrifft. Die "frostige" Stimmung bei Samsung resultiert nämlich aus einem Zukauf aus dem Bereich der Klimatechnik. Große Übernahmen sind bei Samsung ja eher eine Seltenheit, aber nun hat sich der südkoreanische Elektronikriese externe Verstärkung gegönnt – und zwar aus Deutschland. Samsung übernimmt den deutschen Klimatechnik-Spezialisten FläktGroup aus Herne für 1,5 Milliarden Euro. Die Traditionsfirma aus Nordrhein-Westfalen, die auf eine über 100-jährige Geschichte zurückblicken kann und weltweit 3.500 Mitarbeiter beschäftigt, ist ein führender Produzent von Lüftungs-, Heizungs- und Klimaanlagen. Aufgrund des rasant wachsenden Bedarfs an neuen Datenzentren – die viel Kühlung benötigen – ein interessanter Zukauf. Mit dieser Investition will Samsung seine Position auf dem schnell wachsenden Klimatechnikmarkt stärken. Samsung bezieht sich dabei auf Studien, die von einem jährlichen Wachstum von acht Prozent in den nächsten fünf Jahren ausgehen, im Segment Rechenzentrum-Klimatechnik sogar von 18 Prozent.
Fazit: Meistens versucht der südkoreanische Elektronikriese, Technik lieber selbst zu entwickeln. Aber im Bereich Klimatechnik sind die Markteintrittsbarrieren ziemlich hoch. Besonders das Rechenzentrumsegment ist laut Samsung mit hohen Einstiegshürden für Klimatechnikanbieter verbunden, da es globale Liefererfahrung sowie optimale, auf Kunden zugeschnittene Lösungen erfordert. FläktGroups Flüssig- und Luftkühlungen für Rechenzentren seien marktführend und ermöglichen ihren Kunden energiesparenden Betrieb, so Samsung. Durch die Akquisition baut Samsung sein Klimatechnikgeschäft weiter aus und stärkt seine Position gegenüber Konkurrenten wie z.B. LG Electronics.