Diese Frage scheint berechtigter denn je. Eine neue Studie der Citigroup hat die Analysten-Schar als die besten Kontraindikatoren entlarvt. Danach können Anleger besonders gute Gewinne erzielen, wenn sie genau das Gegenteil von dem machen, was die vermeintlichen Börsenpropheten empfehlen. "An konjunkturellen Wendepunkten haben Analysten ihre Probleme. Sie rennen mit ihren Studien häufig dem Markt hinterher", so Citigroup-Experte Robert Buckland. Eine weitere Studie des Bankhauses Sal. Oppenheim kommt zum gleichen Ergebnis. Da die Studien mit einer gewissen Zeitverzögerung veröffentlicht werden, haben die Einschätzungen dann keinen bedeutenden Einfluß mehr auf das Marktgeschehen. Vielmehr haben sich große Finanzadressen bzw. das eigene Haus im Vorwege der Veröffentlichung entsprechend positioniert.
Fazit: Gerade bei der Geldanlage sollte man nicht blindlinks auf Börsenkommentare vertrauen. Ohne eigenes Denken wird die Anlageentscheidung schnell zum Roulette-Spiel. Ein vernünftiges Maß an logischem Menschenverstand reicht in den meisten Fällen aus. Activest-Fondsmanager Thomas Kruse bringt es auf den Punkt: "Ob ich kaufe oder nicht, darf ich nicht einem Analysten überlassen, sondern muss ich selber entscheiden."