Wie das Kaninchen auf die Schlange schauten gestern die Börsianer auf die Quartalszahlen des größten Chip-Produzenten Intel. Nach Börsenschluss gaben die Amerikaner eine Gewinnverdoppelung auf rund 1,8 Mrd. Dollar fürs letzte Quartal bekannt. Die Umsätze wuchsen im gleichen Zeitraum um 18% auf nunmehr über 8 Mrd. Dollar. Besonders die starke Nachfrage nach sogenannten Flash-Memory-Chips, die in Handys zum Einsatz kommen, sorgte für diese satte Gewinnsteigerung. Auch fürs Gesamtjahr ist Intel-Finanzchef Andy Bryant optimistisch. Er rechnet für 2004 mit einer zweistelligen Gewinnsteigerung.
Fazit: Gewinnverdoppelung im Quartal, zweistelliger Gewinnzuwachs aufs Gesamtjahr gesehen: Was macht da wohl der Aktienkurs? Er rutscht um 5% ins Minus. Die Analysten-Schar an Wall Street hatte trotz der hervorragenden Umsatz- und Gewinnzahlen ein Haar in der Suppe gefunden. Intel hatte nämlich erklärt, dass sie in Zukunft von einer leicht niedrigeren Bruttomarge (Anteil des Bruttogewinns am Umsatz) ausgehen. Diese soll von derzeit 62% auf 60% zurückgehen. Mit dieser Marge ist Intel aber auch weiterhin eines der gewinnstärksten Unternehmen. Jeder Kaufmann wäre froh, wenn er pro 1 Euro an Umsatz 60 Cent an Gewinn einfahren könnte. Der heutige Kursrückgang wird deshalb bei den guten Zukunfsaussichten des Unternehmens nur von kurzer Dauer sein!