Hochspannung in Europas Strombranche. Deutschlands größter Energie-Konzern E.ON plant die Übernahme des spanischen Konkurrenten Endesa. Das Volumen der anvisierten Transaktion beläuft sich insgesamt auf rund 55 Mrd. Euro. Mit ihrem Angebot übertrumpfen die Düsseldorfer den spanischen Konzern Gas Natural, der im Herbst noch rund 7 Mrd. Euro weniger für Endesa geboten hatte. E.ON-Chef Wulf Bernotat gab sich heute morgen zuversichtlich, dass die Spanier das Übernahmeangebot annehmen. Er versicherte weiterhin, dass E.ONs Investitions- und Dividendenpolitik durch den Endesa-Kauf nicht beeinträchtigt werden, da die eigenen Kassen prall gefüllt sind, was auch die heute präsentierten Geschäftszahlen eindrucksvoll belegen.
Fazit: Die Nachricht über den Mega-Deal sorgte heute morgen für Hochspannung an der Börse. Gelingt die Übernahme, etabliert sich E.ON als weltgrößter Strom- und Gasanbieter. Die neue Gesellschaft hätte über 100.000 Beschäftigte und mehr als 50 Millionen Kunden in über 30 Ländern. Neben einer großflächigen Präsenz in Europa hätte der fusionierte Konzern auch noch starke Standbeine in Latein- und Nordamerika. Auch wenn die Transaktion E.ON in eine neue Dimension versetzt, ist der Kaufpreis für Endesa aus meiner Sicht nicht mehr als Schnäppchen zu bezeichnen. Für die Börsianer überwiegen heute allerdings die goldenen Zukunftsaussichten, weshalb die Aktie über 2% im Plus notiert.