Aufgrund sehr leichtfertiger Kreditvergaben auf dem US-Immobilienmarkt und Investitionen im gleichen Zuge in kaum transparente Finanzvehikel mit Namen wie z.B. ABS ("Asset Back Securities") oder CDO ("Collateralized Debt Obligations") haben sich viele Finanzhäuser weltweit die Finger verbrannt. Das reichte von schmerzhaften Verlusten bis hin zu existenzbedrohenden Schieflagen wie bei der Düsseldorfer Mittelstandsbank IKB und der Sachsen LB. Heute hat nun die US-Investmentbank Merrill Lynch ihre Bücher zum dritten Quartal gelüftet. Der Abschreibungsbedarf bei den Amerikanern ist mehr als üppig: 7,9 Mrd. Dollar. Nach Verrechnung mit den erzielten Gewinnen verbleibt unter dem Strich ein Quartalsverlust von 2,3 Mrd. Dollar. Wie reagiert die Börse auf diese vermeintliche Hiobsbotschaft? Die Aktie verliert zwar, aber der Verlust ist mit rund 6% noch überschaubar.
Fazit: Natürlich ist ein Quartalsverlust nichts Schönes. Bei der vorgenommen Abschreibung handelt es sich allerdings um eine einmalige, wenn auch schmerzhafte Sonderbelastung. In den nächsten Quartalen kann Merrill Lynch dann wieder seine volle Ertragskraft zeigen. Wir sind überzeugt, dass die Investmentbank bei zukünftigen Investitionen und Kreditvergaben sorgfältiger vorgehen wird. Deshalb bleibt Merrill Lynch auch weiterhin ein Bestandteil des Gemeinschaftsdepots.