Schaut man sich die deutsche Bankenlandschaft an, sträuben sich einem die Haare: Verluste, Skandale und Missmanagement. Außerhalb Deutschlands sieht es zum Teil ganz anders aus. So ist z.B. keine europäische Bank an der Börse mehr wert als HSBC. Die Jahreszahlen zeigen auch warum: Die Bank macht hohe Gewinne. Der Vorsteuergewinn der HSBC sei 2017 auf 17,2 Milliarden Dollar von 7,1 Milliarden im Vorjahr gestiegen, teilte das Institut heute in Hongkong mit. Der Großbank geht es besser als vielen Konkurrenten, weil sie auf ein starkes Geschäft in Fernost bauen kann. Die harte Kernkapitalquote der HSBC stieg bis Ende 2017 auf 14,5 Prozent. "2017 haben wir durch Aktienrückkäufe und Dividendenzahlungen, die so hoch waren wie bei keiner anderen europäischen oder amerikanischen Bank, insgesamt drei Milliarden Dollar an die Aktionäre zurückgegeben", sagte der scheidende Bankchef Stuart Gulliver an seinem letzten Tag im Amt.
Fazit: HSBC ist auf einem guten Weg. Das Geldhaus hatte sich im Zuge der Finanzkrise einer Schrumpfkur unterzogen. Stellen wurden gestrichen, Dutzende Sparten verkauft und die Konzentration auf das traditionsreiche Asien-Geschäft forciert. Der Umbau hatte die Ergebnisse zunächst belastet, zahlt sich nun aber zunehmend aus.