"Wir freuen uns, das iPhone 14 in Indien herzustellen", teilte das Apple-Management mit. Was so kurz und trivial berichtet wurde, hat allerdings einen tieferen Hintergrund. Das iPhone ist das mit Abstand wichtigste Produkt von Apple, das für rund die Hälfte des Umsatzes verantwortlich ist. Da muss man natürlich sichergehen, dass bei der Produktion und Lieferung alles reibungslos funktioniert. Bisher hatte Apple das iPhone zu großen Teilen in China gefertigt. Vor dem Hintergrund der strikten chinesischen Corona-Lockdown-Politik, des China-Taiwan-Konflikts sowie des andauernden Streits zwischen Peking und Washington in der Handelspolitik verlagert Apple jetzt einen Teil seiner iPhone-Produktion nach Indien, um dem Risisko von Produktionsausfällen und Lieferengpässen entgegen zu treten. Bislang hatte Apple nur Smartphones älterer iPhone-Generationen in Indien produzieren lassen. Expertenschätzungen zufolge soll der Konzern Ende 2022 etwa fünf Prozent der iPhone-14-Produktion in Indien angesiedelt haben. Im Jahr 2025 werde es in indischen Fabriken genug Kapazitäten geben, um dort ein Viertel aller iPhones zu bauen.
Fazit: Streuung, Streuung, Streuung - das gilt natürlich auch bei der Wahl der Zulieferer und Produktionsstandorte. Die Risikodiversifizierung dürfte in der Tat der Hauptgrund für die Verlagerung gewesen sein, aber man darf auch nicht vergessen, dass Indien der nach China zweitgrößte Smartphone-Markt der Welt ist - mit einer stark wachsenden Bevölkerung. Viel Geschäftspotenzial für die Zukunft!