Manche Innovationen kommen auf leisen Sohlen und zunächst kaum spürbar daher. Andere wiederum schlagen ein wie ein Meteorit, versetzen die Menschen in helle Aufregung und verändern eine gesamte Branche. Die Veröffentlichung des Chatbots "ChatGPT", einer Software, die mittels künstlicher Intelligenz präzise Antworten auf unterschiedlichste Fragen und Aufgabenstellungen liefert, fällt eindeutig in die zweite Gruppe. Experten sind elektrisiert, so als würden die Rolling Stones ein Gratiskonzert mit Freibier spielen, und fragen sich gleichzeitig, wie Maschinen derart komplexe Aufgaben so detailliert und zielsicher lösen können. Das versetzt natürlich auch Investoren in Aufregung. Das Google-Management hat eine Task Force gegründet, da es die eigene Internet-Suchmaschine als gefährdet ansieht. Microsoft wiederum ist bereit, Milliarden zu investieren, um die Funktionen des Chatbots in seine eigenen Produkte zu integrieren.
Fazit: ChatGPT polarisiert und verblüfft mit seiner menschenähnlichen Kommunikation. Der KI-Chatbot kann u.a. Sonette dichten, Witze auf Italienisch reißen, Mietverträge entwerfen, 100-seitige Forschungsberichte in Sekundenschnelle zusammenfassen und sogar die eine oder andere Hausaufgabe übernehmen. Vieles, worüber Menschen Geduld und Nerven verlieren, zaubert der Bot mit überwältigender Leichtigkeit herbei. Keine Frage: Sollte sich Microsoft an ChatGPT beteiligen, dann ist das eine Kampfansage an das Suchmaschinen-Monopol von Google.