Gestern Abend ab 19 Uhr deutscher Zeit startete Apples alljährliche Entwickler-Konferenz mit einer Keynote. Und die hatte es dieses Jahr in sich. Die Amerikaner warben schon im Vorfeld vollmundig mit dem Slogan: „Eine neue Ära beginnt.“ Und tatsächlich entpuppte sich die Show samt Präsentation als etwas ganz Besonderes. Erstmals seit Vorstellung der Apple-Watch im Jahr 2014 und erstmals unter der Führung des Apple-Chefs Tim Cook präsentierte Apple ein völlig neues Gerät. Dabei handelt es sich um eine Computer-Brille, die die reale Welt mit der virtuellen verbindet. Über das Gerät, das aussieht wie eine Hightech-Skibrille, sollen zum einen virtuelle Einblendungen in die echte Welt möglich sein (Augmented Reality, AR). Gleichzeitig soll man aber auch komplett in virtuelle Welten eintauchen können (Virtual Reality, VR). Die Mischung von AR und VR nennt man „Mixed Reality“ (XR). Der Verkaufsstart ist für 2024 angesetzt, zuerst jedoch ausschließlich in den USA. Angesichts eines geplanten Preises von um die 3.500 US-Dollar werden sich anfangs wohl nur Wohlbetuchte oder absolute Apple-Fans das hochpreisige Gerät zulegen. Apple arbeitet aber angeblich bereits an einer günstigeren Version der Brille für geschätzt 1.500 US-Dollar. Langfristig könnte die Technologie die Art, wie wir bisher digital arbeiten revolutionieren und den guten alten Desktop-PC vollständig verdrängen.
Fazit: Die neue XR-Brille ist für Apple der Einstieg in ein völlig neues Produkt-Segment und zugleich auch in einen umkämpften Markt. So arbeitet u.a. der Facebook-Konzern Meta seit Jahren an solchen Computerbrillen und bietet bereits mehrere Modelle an. Auch Alphabet hatte vor Jahren eine Computerbrille auf den Markt gebracht, diese aber wegen Erfolgslosigkeit wieder eingezogen. Bisher waren AR/VR-Brillen nur mäßig erfolgreich, aber vielleicht schafft es Apple ja, dass sich diese Geräte etablieren. Bisher jedenfalls waren alle Apple-Produkte echte Kassenschlager und haben das jeweilige Segment technologisch revolutioniert. Unterhalb dem Anspruch des verstorbenen Apple-Gründers Steve Jobs, "eine Delle ins Universum zu schlagen", macht es der wertvollste Konzern der Welt eben nicht.