Wenn man sich den Aktienkurs von Novartis in den letzten Jahren anschaut, dann haut es einen sicherlich nicht vom Hocker. Nun ja, es gab zumindest eine ordentliche Dividende. Diese Durststrecke der Kursentwicklung könnte nun ihr Ende gefunden haben, denn der Schweizer Pharma-Riese kann mit starken Geschäftsergebnissen aufwarten. Im zweiten Quartal stieg der Umsatz um 7 Prozent, der Nettogewinn konnte sogar um satte 37 Prozent zulegen. Das Management erwartet im 2. Halbjahr eine Fortsetzung des positiven Trends und erhöhte daher folgerichtig die Jahresprognose in allen Bereichen. Für eine zusätzliche Überraschung sorgte das angekündigte Aktienrückkaufprogramm. Insgesamt 15 Milliarden US-Dollar wird der Pharmakonzern in den Rückkauf eigener Aktien investieren, die dann aus dem Verkehr gezogen werden und somit den prozentualen Anteil der Altaktionäre erhöhen.
Fazit: Der Grund des üppigen Rückkaufprogramms lautet kurz und knapp: Novartis findet keine attraktiven Investments. Seit dem Verkauf der Beteiligung an Roche für knapp 21 Milliarden US-Dollar vor zwei Jahren hat sich bisher keine Gelegenheit ergeben, um dieses Kapital wertschaffend zu investieren. Klingt erst einmal frustrierend, kann aber für uns Aktionäre trotzdem segensreich sein. Denn statt vorschnellen Investments herrscht bei den Schweizern eine strenge Disziplin. Wenn sich eine Übernahme nicht rechnet, wird sie nicht getätigt. Dieses Vorgehen ist in jedem Fall einem Management vorzuziehen, das sich von den Aktionären, Medien oder anderen Personengruppen unter Zugzwang setzen lässt und am Ende mit enttäuschenden Ergebnissen kommt. Statt zweifelhafter (da zu teurer) Investments wird das Geld nun in Form von Aktienrückkäufen an die Aktionäre zurückgegeben.