Itzehoer Aktien Club

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Dachfonds: Top oder Flop ? 29.05.2008

Die einen feiern sie als die Lösung gegen die Abgeltungssteuer schlechthin. Die anderen halten sie für renditeschwach und viel zu teuer. Die Rede ist von Dachfonds.

Hintergrund
Dank einer von der Politik bewusst tolerierten Lücke im Steuergesetz, haben Dachfonds im Hinblick auf die Abgeltungssteuer zukünftig einen erheblichen Vorteil. Anders als Privatanleger, die ab 2009 bei jeder Umschichtung ihrer Fonds mit 28 % Abgeltungssteuer zur Kasse gebeten werden, können Dachfonds auch nach 2008 ihre Zielfonds wechseln, ohne einen Cent Steuern zu zahlen.

Durch Investition in einen Dachfonds noch vor Einführung der Abgeltungssteuer können sich Privatanleger somit selbst lebenslang die neue Steuer vom Halse halten und profitieren dabei gleichzeitig von der auch nach 2008 gültigen Abgeltungssteuerfreiheit ihres Dachfonds.

Steuerlich bieten Dachfonds also tatsächlich einen Ausweg vor der Abgeltungssteuer. Was aber ist dran an den Vorwürfen, Dachfonds seien renditeschwach und teuer ?

Banken-Dachfonds: wie alles begann
Dachfonds sind in Deutschland erst seit 1998 gesetzlich zugelassen. Als erste Anbieter brachten daraufhin die großen Fondsgesellschaften der Banken eigene Dachfonds auf den Markt. Diese beschränkten sich bei der Auswahl ihrer Zielfonds jedoch meist auf Fonds aus dem eigenen Hause. Der Deka-Dachfonds investierte somit ausschließlich in Zielfonds der Deka. Der DWS-Dachfonds, beschränkte sich hingegen auf DWS-Zielfonds. Und so weiter. Tatsächlich optimierten die Banken damit ihre Erträge auf Kosten der Anleger, da sie so
auf zwei Ebenen die Fondsmanagementgebühr im eigenen Hause kassieren konnten.

Gleichzeitig ließ die Rendite der ersten Dachfonds zu wünschen übrig, da die Fondsgesellschaften sich durch die Beschränkung auf hauseigene Produkte der attraktivsten Zielfonds beschnitten. Bei vielen Banken-Dachfonds hat sich an dieser Beschränkung auf hauseigene Zielfonds bis heute kaum etwas geändert. So weist beispielsweise das Fondsprofil des Dachfonds Deka-ZielStruktur Wachstum aktuell zu über 80% hauseigene Deka-Zielfonds auf.


Vermögensverwalter-Dachfonds: Generation 2.0
Nachdem sich Dachfonds trotz dieser Nachteile spätestens ab dem Jahr 2003 etabliert hatten, begannen auch bankenunabhängige Vermögensverwalter, eigene Dachfonds aufzulegen. Der Startschuss für eine neue Generation von Dachfonds war gefallen.

Da die meisten klassischen Vermögensverwalter keine eigene Fondsproduktpalette besaßen, kamen sie beim Managen ihrer Dachfonds gar nicht erst in Versuchung, wie die Banken nur auf hauseigene Zielfonds zu setzen. Unabhängig von diesem Interessenkonflikt können Vermögensverwalter-Dachfonds somit in Top-Zielfonds investieren, egal von welcher Fondsgesellschaft diese stammen. Die Rendite-Chancen der neuen Vermögensverwalter-Dachfonds sind damit deutlich besser als die der Banken-Dachfonds.


Institutionelle Konditionen = niedrige Kosten
Gleichzeitig profitieren die unabhängigen Vermögensverwalter-Dachfonds auch von niedrigen Kosten bei den Zielfonds. Anders als Privatanleger, investieren Vermögensverwalter-Dachfonds nämlich meist in sogenannte i-share-Klassen ihrer Zielfonds. Diese speziellen Fondsklassen, die ausschließlich institutionellen Anlegern wie Versicherungen, Pensionskassen oder eben Dachfonds vorbehalten sind, ansonsten aber eins zu eins der Publikumsfondsklasse entsprechen, haben keinen Ausgabeaufschlag sowie eine um bis zu 70% reduzierte Managementvergütung.

Die daraus resultierende Kostenersparnis verdeutlicht ein Beispiel: Im Klassiker Templeton Growth Fund Euro, den jeder Privatanleger erwerben kann, beträgt der normale Ausgabeaufschlag 5,25 % und die jährlich belastete Gesamtkostenquote (TER) rund 2 %. Investiert hingegen ein unabhängiger Dachfonds wie der von uns verwaltete "TOP-Investors Global" in den Templeton-Fonds, wird kein Ausgabeaufschlag und nur eine jährliche Gebühr von 0,7 % pro Jahr fällig. Im Gegensatz zum Privatanleger spart der Dachfonds also bis zu 5,25 % Ausgabeaufschlag und jährlich rund 1,3 % an laufenden Kosten.

Oder anders: Mit der Investition in den richtigen Dachfonds kann auch ein Privatanleger von günstigen Gebühren profitieren, wie sie ansonsten nur institutionelle Investoren erhalten. Und das Beste daran: Anders als ein Privatanleger kann der Dachfonds seine Zielfonds auch nach 2009 noch abgeltungssteuerfrei tauschen !


Fazit:
Vor dem Hintergrund der Abgeltungssteuer profitieren alle Dachfonds gleichermaßen und bieten dem Privatanleger die einmalige Chance, mit einer Investition bis Ende 2008 lebenslang die Abgeltungssteuer auf Kursgewinne zu umgehen. Bei Kosten und Renditechancen unterscheiden sich Banken-Dachfonds und Vermögensverwalter-Dachfonds jedoch zum Teil erheblich. Als Anleger sollte man daher genau prüfen, welcher der 700 angebotenen Dachfonds sich wirklich für eine steueroptimierte Langfristanlage eignet.

Infos zum Vermögensverwalter-Dachfonds "TOP-Investors Global"


Mit besten Grüßen


Ihr


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